Dass der Weg durch die Erstliga-Saison 2017 kein leichter sein wird, ist spätestens seit Samstagabend klar. Unser Team hat sich tapfer geschlagen und ist mit seiner Leistung zufrieden. Beste im Team war Neu-Tussi Larissa auf Platz 32. Diesmal haben wir nicht gleich im Auto den Bericht geschrieben, sondern zwei Tage später. Ich finde immer noch, wir haben uns echt gut geschlagen. Warum es leider nur der letzte Platz in der Teamwertung geworden ist und wie es uns im Einzelnen ergangen ist, lest ihr im folgenden Text.
Vorbereitung
Für den TuS Neukölln Berlin mit auf der Reise waren Agata Kilich, Juliette Gogoll, Larissa Rexin und ich (Sonja Bettge). Larissa startet diese Saison das erste Mal für unser Team, letztes Jahr hatte sie schon zwei Einsätze in der 1. Bundesliga beim Kiwami-Team TV 1848 Erlangen. Jule, Agata und ich waren alle schon letztes Jahr im Kraichgau und für mich war es mittlerweile der vierte Start dort.
Wie jedes Jahr vor dem ersten Bundesliga-Wettkampf sind alle etwas aufgeregt und man fragt sich, wie gut man seine Leistung im Wettkampf abrufen kann.
Unsere Anreise startete für Achim, Agata, Domenic als Begleitung und Kameramann und mich schon um sieben Uhr morgens am Freitag in Berlin. So fuhren wir dann über Magdeburg (Jule einsammeln) und Erlangen (Larissa abholen) schließlich mit vollem Bus nach Kraichgau.
Dort bezogen wir unser sehr ansprechendes Quartier mitten in Bruchsal. In den letzten Jahren hatten wir gar nicht so richtig mitbekommen wie groß der Ort doch ist. Es gibt ein Schloss, Einkaufsstraßen und viele Möglichkeiten sich für den Wettkampf zu stärken. Zuerst fuhren wir zum Wettkampfort Ubstadt-Weiher am Hardtsee, um eine kleine Aktivierung vorzunehmen. Wir liefen die von der Autofahrt müden Beine etwas locker und erfrischten uns danach bei einer kleinen Schwimmrunde im See. Dieser überraschte uns dieses Jahr mit seinem klaren blauen Wasser. Nach einem kleinen Einkauf beim Supermarkt fuhren wir zurück ins Hotel. Zum Abschluss des Abends gingen wir zum Italiener essen, während Achim zum Kickoff-Dinner mit den anderen Teamleitern eingeladen war. Danach trafen wir uns noch zu einer kurzen Besprechung des Wettkampftages.
Am Samstag frühstückten wir entspannt im Hotel und gingen danach auf eine Aktivierungs-Radrunde. Am Mittag aßen wir nochmal Nudeln beim Italiener, bevor wir uns dann auf den Weg zum Wettkampfort machten. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und im Team herrschte gute Stimmung. Nach einer kurzen Entspannung auf der Wiese ging dann auch schon alles recht schnell. Einchecken, Sachen am Start ablegen, Einlaufen, Einschwimmen, Line-Up. Durch unsere gute Platzierung im letzten Jahr durften wir als achtes Team an die Startlinie.
Der Wettkampf
An der Startlinie standen wir gut positioniert neben Buschhütten. Da kamen dann zuerst die große Aufregung und kurz danach der Startschuss. Vom blauen Teppich aus rannten wir ins Wasser und absolvierten die 750m ohne Neopren-Anzug. Larissa schwamm gewohnt stark im großen Feld mit und kam als 30. aus dem Wasser. In der Gruppe dahinter folgte Agata als 39. und Jule und ich zusammen als 44. und 43.
Agata zeigte sich beim Aufspringen deutlich verbessert und so kam es, dass Jule, Agata und ich uns in einer Radgruppe wiederfanden. Die Freude darüber hielt nicht lange an, denn leider gab es in unserer Gruppe einen Radsturz, dem wir drei nur sehr knapp entgingen. Glücklicherweise ist uns nichts passiert, allerdings verloren wir leider Jule auf dem Weg zur zweiten Runde. Das lag wohl daran dass die erste Radrunde sehr schnell gefahren wurde und Jule dieses Jahr noch nicht so viele Radkilometer gesammelt hat. Sie gab aber nicht auf und fuhr mit der Gruppe dahinter weiter.
Agata und ich blieben die gesamten 20km in dieser Gruppe mit ca. zwölf Mitstreiterinnen. Die restlichen Runden wurden allerdings etwas langsamer, da keiner so recht Druck machen wollte oder konnte. So hielt ich mich auch zurück, denn aus Erfahrung bringt es bei so einem großen Abstand zur vorderen Gruppe selten viel, alleine Druck zu machen. Larissa dagegen wählte eine andere Taktik. In ihrer immer weiter anwachsenden Radgruppe machte sie ordentlich Tempo – mit nur wenig Hilfe der anderen Sportlerinnen. Dennoch lohnte es sich, denn sie fuhr mit der viertschnellsten Radzeit in der letzten Runde bis an die erste Gruppe heran.
Im großen Feld von ca. 30 Sportlerinnen ging es für Larissa auf die 5km lange Laufstrecke, die in vier Runden aufgeteilt war. Unsere Gruppe folgte mit einigem Abstand dahinter und kurz danach auch Jule. Larissa lief recht gleichmäßig und war am Ende zufrieden mit ihrem 32. Platz. Agata hatte beim Laufen etwas mit Seitenstechen zu kämpfen, legte dennoch eine schnelle Zeit hin, auf die Sekunde die Gleiche wie Larissa. Agata kam als 45. ins Ziel.
Ich hing von Anfang an den Fersen einer Sportlerin aus dem Rowe-Team. Dort versuchte ich einfach dran zu bleiben. Das Tempo erwies sich als perfekt. Trotz einer richtig schnellen Laufzeit konnte ich nicht viele Plätze gut machen. Der Abstand nach dem Radfahren war zu groß. Ich kam als 38. ins Ziel. Jule hatte beim Laufen noch mit den ungewohnt schweren Beinen vom Radfahren zu tun und gab ihr Bestes um unser Team mit Platzziffer 49 abzusichern. An der Laufstrecke waren wieder riesige Zuschauermassen, die einen angetrieben haben. Vielen Dank an alle Berliner und Freunde, die uns angefeuert haben!
Was danach geschah
Im Ziel waren wir alle recht zufrieden, bis der Blick auf die Ergebnisliste fiel. Wir waren schon sehr überrascht, uns mit Abstand auf dem letzten Platz zu sehen. Das dämpfte unsere Freude über den schönen Wettkampf ein wenig. Andererseits hatten wir alles gegeben, uns sind keine Fehler unterlaufen und wir haben uns im Vergleich zum Vorjahr alle verbessert.
Unsere Erklärung ist einfach, dass das Feld zunehmend professioneller wird und wir nun mal keine Profis sind. Wir wollen uns damit nicht rausreden, müssen das jetzt erstmal so hinnehmen und haben ja noch vier Wettkämpfe Zeit, uns zu verbessern. Mit voller Motivation können wir noch sechs Wochen lang an unseren persönlichen Schwächen arbeiten. Dann geht es zur zweiten Station der 1. Bundesliga in Münster am 23. Juli. Dort und in den weiteren Wettkämpfen greifen wir dann wieder voller Hoffnung an.
Insgesamt hatten wir ein schönes spannendes Wochenende und die Stimmung im Team war immer gut. Danke an Achim, dass du uns stundenlang über Deutschlands Autobahnen kutschiert, alles organisiert und dich auch sonst um alles gekümmert hast!
Die Ergebnisse findet Ihr hier. Videos und weitere Fotos von uns folgen demnächst…
Eine kleine Foto-Auswahl gibt es schon unter www.triathlonbundesliga.de zu sehen.