Nachdem ich den Kallinchentriathlon schon für meinen Saisonabschluss gehalten hatte, bescherte mir die Verletzung von Dirk noch einen tollen Teamwettkampf in Jena bei der Masters Regionalliga (s. Bericht), der mir wieder mal zeigte, wie schön Triathlon im Team sein kann. Das war das abschließende Saisonhighlight dachte ich und hatte aufgrund meiner Plantarsehnenentzündung das Laufen schon eingestellt. Aber getreu dem obigen Spruch bekam ich am Freitag einen Anruf von Stefan Kratzenstein, ob ich nicht mit ihm und Hendrik Grosser beim Magdeburger Teamtriathlon starten könnte, da Matze Kindel kurzfristig arbeiten mußte und aufgrund der 1.Bundesliga unsere anderen Spitzenathleten auch nicht zur Verfügung standen. Ich sagte zu und war nicht mal zwei Tage später zusammen mit Hendrik auf dem Weg nach Magdeburg, wo uns Stefan bereits erwartete.
Die Siegambitionen waren zwar dahin, aber wir wollten einen guten Wettkampf machen und zum (nun wohl endgültigen ;-)) Saisonabschluss nochmal Spaß haben. Ein internes Ziel hatten wir uns allerdings gesetzt, wir wollten die 3-Stunden-Grenze knacken. Der Wettkampf fand etwas außerhalb von Magdeburg am Barleber See statt und lief in Form einer Staffel ab, bei der 3 x 500m Schwimmen, 3 x 22km Radfahren und 3 x 5km Laufen zu absolvieren waren, d.h. jeder hatte einen Sprinttriathlon zu absolvieren, bei dem aufgrund der längeren Pausen der Wechselstress entfiel.
Die Atmosphäre war deshalb trotz 135 teilnehmender Teams sehr entspannt, auch traf man viele bekannte Gesichter. So hatte A3K mehrere Mannschaften am Start und auch der TVB 09 hatte unter dem bekannten Decknamen „Panzerknacker“ kurzfristig noch ein Team gemeldet, dass mit Christian Riedrich, Georg Opitz und Florian Seifert zu den Topfavoriten gehörte. So übernahm Christian als Startschwimmer auch gleich als die Führung vor Martin Fischer vom Team Trimago, die von den anderen beiden noch ausgebaut wurde. Nur 12s dahinter übergab mir Hendrik an Position 3 liegend den Transponder. Ich ahnte schon, dass ich, als eher mäßiger Schwimmer, diese Position nicht würde halten können und sprintete so zumindest die 50 Meter bis ins Wasser mit Highspeed. Kurz vor der ersten Boje war es dann soweit und gleich zwei Schwimmer zogen an mir vorbei, ich versuchte noch im Wasserschatten dranzubleiben mußte aber nach ca. 50m doch reißen lassen. Wie sich später herausstellte war es u.a. Diana Weißbach, die an mir vorbeischwamm. A3K hatte wohl diesmal den Sieg in der Mix-Wertung angepeilt (nach Frauen- und Masterswertung im Vorjahr) und mit Raoul Damaschke und Christian Tölg ihre stärksten Athleten Diana zur Seite gestellt. Ich übergab schließlich auf Platz 5 liegend an Stefan der diesen Platz verteidigte. So ging es mit 2:17min Rückstand auf die Spitze zum Radfahren, unserer vermutlich stärksten Disziplin. So gelang es Hendrik auch gleich einen Platz gut zu machen, so dass ich mich auf Platz vier liegend in den Sattel schwang. Vorn hatte Martin Fischer von Trimago den Turbo gezündet und die Führung übernommen auch Raoul war noch an Christian vorbeigezogen und hatte das A3K Mix-Team auf Platz 2 gebracht. Die 33s Rückstand auf Diana wollte ich natürlich auf jeden Fall aufholen und so die „Schmach“ 😉 vom Schwimmen wieder gutmachen. Das erwies sich als gar nicht einfach, den Diana fuhr ein tolles Rennen und kassierte dafür schließlich 50 € für die beste Radzeit bei den Frauen. Nach ca. 7km hatte ich es jedoch geschafft und rückte auf Platz drei vor, Georg war zu diesem Zeitpunkt schon an Diana vorbei und hatte die Panzerknacker wieder auf Rang zwei gebracht. Allerdings hatte er sich noch keinen großen Vorsprung erarbeitet, so dass ich Hoffnung schöpfte ihn auch noch zu kriegen. Kurz vor der Wende war es dann soweit ich ging vorbei (Jubel, Jubel, Adrenalinpegel max, Laktat vermutlich auch schon zu hoch). Nach der Wende stellte sich allerdings heraus, dass die hohen Geschwindigkeiten auf dem Hinweg auch zum Teil dem Wind geschuldet waren. Auch hatte ich nun keinen Bezugspunkt mehr, so dass es schwerer wurde und Georg mir im vorgeschriebenen Abstand folgen konnte. Ca. 3km vor dem Ende kam ein kurzer Tunnel, gefolgt von einem kleinen Anstieg und einem Stück mit schlechterem Straßenbelag. Dort holte ich nochmal alles raus und konnte so noch 10s Vorsprung auf Georg herausfahren. Völlig ausgepumpt, aber glücklich übergab ich auf Platz 2 an Stefan. Von mir unbemerkt hatte Ulf Starke vom Riemer MTC seinem Namen alle Ehre gemacht, war noch rund eine Minute schneller gefahren als ich und wechselte dicht hinter mir auf Platz 3 an Marcel Glaser, der schon Duathlon Weltmeister in seiner AK war und nun Stefan im Nacken saß. Obwohl beide Top 10 Radzeiten fuhren, flog Rakete Flo mit der deutlich besten Radzeit an Ihnen vorbei und brachte die Panzerknacker wieder auf den 2. Platz wobei er den Rückstand zur Spitze von 2:34min auf 56s reduzierte. Nachdem Stefan Marcel zwischenzeitlich passieren ließ, kämpfte er sich vor dem Wechsel wieder vorbei und übergab auf Rang 3 an Hendrik, der nun als erster von uns die Laufstrecke in Angriff nahm. Thomas Riemer (oder doch Röver, wie im Vorjahr) vom Riemer MTC Team ging schnell an und an Hendrik vorbei. Hendrik ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und lief sein Tempo. Vielleicht war er etwas zu ruhig. in dem Bewußtsein , nur um den See laufen zu müssen, wobei man sich doch kaum verlaufen könne, war er vielleicht nicht voll konzentriert und kam so von der, doch nicht ganz so klaren Strecke ab und vermißte plötzlich den mit etwas Abstand vor ihm Laufenden. Da war er jedoch schon ca. 100m von der Strecke abgekommen, mit dem Rückweg saldierte sich die Strecke auf ca. 200m, was 40-45s Zeitverlust bedeutete. Noch mehr Pech hatte Raoul, der eine gute Minute nach Hendrik auf die Strecke ging. Zwar hatte A3K als 1. Mix-Team den Service eines Führungsfahrrades erhalten, leider kannte der Radfahrer den Weg nicht und lotste Raoul, der ihm vertraute in eine Sackgasse. Im Nachhinein erwiesen sich beide „Abstecher“ jedoch glücklicherweise nicht als Rennentscheidend. Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht und wartete ungeduldig auf Hendrik, der doch nach seiner tollen Laufleistung beim Teamtri in der Vorwoche in Jena längst hätte da sein müsse – 1:01min nach MTC wechselten wir schließlich. Nachdem ich beim Einlaufen noch deutlich das Radfahren spürte, konnte ich in Anbetracht meines sehr reduzierten Lauftrainings doch ein ordentliches Tempo durchziehen und war mit meiner Laufzeit von 17:49min sehr zufrieden, auch wenn mir nach 3:06min für den letzten km klar war, dass die Laufstrecke ca. 200m zu kurz war (d.h. Hendrik ist vermutlich als Einziger die korrekte Distanz gelaufen ;-)). Mit 53s Rückstand auf den 3.Platz übergab ich an Stefan. Da auch Marcel ein sehr guter Läufer ist, war bereits klar, dass nach vorn nichts mehr geht.
Ganz vorn hatte inzwischen Georg den Rückstand , den Christian bereits auf 42s reduziert hatte, aufgeholt, war an Max Peters von Trimago vorbeigezogen und hatte die Panzerknacker wieder in Führung gebracht, die er sogar auf eine Minute ausbaute. Das würde sich Florian nicht mehr nehmen lassen, die Beiden konnten schon mal mit dem feiern anfangen.
Trotz der Aussicht auf die Holzmedaille legte sich Stefan nochmal voll ins Zeug und erreichte mit 16:53min ein Top Laufzeit. Auch wenn wir Platz 3 um 1:08min verfehlten, haben wir unser internes Ziel mit einer Endzeit von 2:57:34h klar erreicht. Zwar war die Laufstrecke etwas zu kurz, dafür war die Schwimmstrecke etwas länger.
Nach uns kam das A3K Mix-Team auf den 5.Gesamtplatz und sicherte sich trotz der Fehlleitung souverän den Sieg in der Mix-Wertung.
In der Einzelwertung erreichte Stefan in 58:24min zeitgleich mit Marcel Platz 4, Hendrik trotz Missgeschick nur 3s dahinter Platz 6 und ich mit 1:00:43 h Platz 16. Dabei stellte sich beim Blick auf die Ergebnisliste auch heraus, das mich mein gutes Gefühl beim Radfahren und Laufen nicht getrogen hat und auch die Schwimmzeit relativierte sich beim Blick auf die Sonst in meinem Bereich liegende Konkurrenz. Insgesamt konnte ich so meine Masterskonkurrenten Steffen Rada (20.) Christof Latendorf (27) und Jörg Plenzke (18.) die in dieser Reihenfolge für das A3K Masters-Team gestartet waren und, wie im Vorjahr, Gesamtplatz 6 belegten hinter mir lassen. Damit belegten sie, nach dem Sieg im vergangenen Jahr, diesmal jedoch „nur“ Platz 2 in der Masterwertung (>120 Jahre/Team).
Die nach dem Sieg im letzten Jahr diesmal auf Platz 3 eingelaufenden Triathleten vom Riemer/MTC Team haben nämlich inzwischen die 120 Jahre erreicht und damit Platz 1 in dieser Wertung (Trotz meines Einsatzes fehlten uns an diesem Alter noch 9 Jahre).
Zu unserer Überraschung belegten wir damit in der Wertung bis 120 Jahre den 3.Platz und wurden wider Erwarten doch noch zur Siegerehrung gerufen.
Insgesamt war es ein toller Saisonabschluss und ein schöner Wettkampf in familiärer Atmosphäre, den man weiterempfehlen kann.