Nach der Saison ist vor der Saison. Das gilt auch für die Damen unseres 2. Liga-Teams. 2016 stand am Ende ein 6. Platz im Gesamtranking zu Buche. Ein ordentliches Ergebnis mit einer neu formierten Mannschaft. Die beste Tagesplatzierung wurde beim zweiten Rennen in Hannover mit Platz Vier erreicht. Isa, Antje, Ulrike und Jessica erzählten uns wie sie die Bundesligasaison erlebt haben und was wir im nächsten Jahr von ihnen erwarten können.
Gratulation an das Team und auch an Betreuerin Agnes und Trainer Achim zum 6. Platz in der Endtabelle nach einer langen Saison. Wie wir wissen, war es nicht immer einfach, in Münster sogar unmöglich, das Team vollzählig an den Start zu bekommen. Schildert bitte kurz, wie ihr die Leistung in 2016 einschätzt, war mehr drin?
Antje: Danke für die Gratulation. Ich denke, wir können mit dem Saisonergebnis durchaus zufrieden sein. Unser primäres Ziel war es, uns nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Mittelfeld zu behaupten und den Klassenerhalt zu sichern. Das ist gelungen.
Jessica: Ich finde, dass wir bei der Stärke des Teams sowohl leistungsmäßig als auch von der Anzahl der Starterinnen das Beste draus gemacht haben. Der 6. Platz ist super.
Isa: Ich denke, jede von uns hat bei jedem Wettkampf alles gegeben. In Hannover hätte noch mehr drin sein können. Da haben wir aus noch unbekannten Gründen eine Zeitstrafe bekommen und damit den 3. Tagesplatz knapp verpasst.
Antje, Isa – ihr seid ja schon länger dabei, wie hat sich das Niveau der zweiten Liga in den letzten Jahren entwickelt? Was hat sich verändert?
Antje: Unsere letzte Saison in der 2.Liga war 2014 mit dem Aufstieg. Seitdem sind ein paar starke Teams in die 1. Liga aufgestiegen oder nicht mehr angetreten, wie z.B. Aachen oder die 2. Mannschaft von Buschhütten, dafür kamen andere dazu, die auch sehr stark besetzt waren, wie Köln, Hannover oder die Startgemeinschaft aus Hamburg und Witten. Ich habe den Eindruck, dass das die Leistungsdichte größergeworden ist. Aber das schwankt auch von Wettkampf zu Wettkampf sehr.
Isa: Ja, es waren viele neue Gesichter dabei. Besonders beim Schwimmen hat sich meiner Meinung nach das Niveau gegenüber den letzten Jahren sehr gesteigert.
So eine Saison hat ja auch Höhepunkte und auch Rückschläge zu bieten. Was waren für euch die Highlights und Tiefpunkte des Bundesligajahres?
Ulli: 2016 war meine erste Bundesligasaison. Besonders in Erinnerung bleibt mir das Rennen in Münster. Wir Mädels waren ja leider nur zu dritt am Start, was also bedeutete, dass wir alle durchkommen mussten. Leider lief das Rennen von Anfang an nicht so gut. Ich musste mich wirklich durchkämpfen. Und das war letztendlich das einzig Gute daran: dass ich das Rennen nicht vorzeitig beendet habe.
Jessica: Für mich waren sowohl die Rennen in Grimma als auch in Münster die Besten. Grimma hat super viel Spaß gemacht, weil es ganz besonders auf den Teamzusammenhalt ankam und ich das Gefühl hatte, das Team super unterstützen zu können. In Münster bei meinem ersten Einzelrennen war ich mit meinem 7. Platz auch sehr zufrieden. Tübingen war sowohl Highlight als auch Tiefpunkt. Aushilfsweise im Zirkus der 1. Liga zu starten war echt cool, aber nach dem Schwimmen schon chancenlos abgehangen zu sein, war nicht sooo toll.
Isa: Höhepunkte waren für mich dieses Jahr die zwei Teamwettkämpfe. Es macht immer Spaß, sich zusammen zu quälen und zu motivieren. Besonders Grimma war interessant mit dem eher außergewöhnlichen Rennformat. Ein Höhepunkt war aber auch Hannover für mich: Einfach weil es das einzige Einzelrennen war, ich die Strecke in Hannover sehr mag und es ein toller Abschluss für mich in diesem Jahr war.
Ein Tiefpunkt war für mich meine längere Verletzung, die die Vorbereitung etwas schwieriger gemacht hat. Dazu kam, dass mir irgendwie die Motivation gefehlt hat, mich wie die letzten Jahre ins Training reinzuhängen.
Antje: Mein Highlight war der Wettkampf in Eutin, wo ich in einer extrem großen Radgruppe fuhr, was eine sehr hohe Konzentration erforderte, mir aber eine gute Position vor dem Laufen verschaffte, so dass ich mit Platz 15 mein bestes Ergebnis erreichen konnte. Tiefpunkte hatte ich persönlich in dieser Bundesligasaison nicht, alle Rennen sind gut gelaufen, ich hatte immer eine Radgruppe, wenn sie auch manchmal nur klein war, und bin immer gut durchgekommen.
Unsere Männer waren ja bei den Wettkämpfen immer mit vor Ort. War das eine Hilfe, konntet ihr euch auch gegenseitig unterstützen?
Isa: Ich mag es immer, mit den Jungs zu Wettkämpfen zu fahren. Nicht nur, weil man immer mehr Leute an der Strecke hat, die einen anfeuern, sondern auch weil die Fahrten und die Zeit vor Ort immer lustig ablaufen und wir zusammen immer viel Spaß haben.
Ulli: Mit den Späßen auf den Fahrten, sowie vor den Wettkämpfen, war es echt lustig. Dadurch wurde die Stimmung etwas lockerer und wir sind entspannter angekommen. Und die Jungs haben uns während des Wettkampfes ordentlich angefeuert.
Antje: Klar haben wir uns gegenseitig unterstützt und uns mit den Männern oft über ihre guten Platzierungen gefreut. Es ist immer ein tolles Gefühl, mit einem größeren Team zu den Rennen zu fahren. Auch die Betreuung durch Agnes und Achim war immer super und professionell.
2016 war es mitunter schwer, die erforderlichen 4 Starterinnen zu finden. Nächstes Jahr sollen Emma und Lara euer Team verstärken. Was bedeutet das für das Team, welche Erwartungen habt ihr gegenüber den Beiden?
Ulli: Ich denke, dass es nächste Saison vielleicht nicht so problematisch sein wird, vier Mädels an den Start zu bekommen, wenn die Beiden nun auch in der Bundesliga starten können. Ich habe aber keine Erwartungen an die Beiden, sie sollen einfach Spaß dabei haben.
Antje: Ich freue mich sehr, dass wir unser langfristiges Ziel, eine Mannschaft in der Liga zuhaben, wenn die beiden alt genug für die Sprintdistanz werden, erreicht haben und wir ihnen diese Startmöglichkeit in der Saison 2017 bieten können. Ich denke, beide werden sich gut einfinden und hoffentlich viel Spaß haben. Sie müssen sich sicher an die doppelt so lange Wettkampfstrecke erstmal heran tasten und wir sollten ihnen nicht zu viele Rennen in ihrem ersten A-Jugendjahr einplanen, da sie ja auch noch im Deutschland-Cup starten werden. Sie sind auf jeden Fall eine großartige Verstärkung für uns. Ich freue mich jetzt schon auf gemeinsame Starts mit ihnen, ganz besonders natürlich mit Lara.
Jessica: Ich freue mich über Unterstützung und denke, dass es dann nicht mehr so eine Quälerei wird, unsere Startplätze voll zu bekommen. Soweit ich weiß, sind die beiden motiviert und leistungsstark, sie werden also eine tolle Bereicherung für uns sein.
Isa: Ich denke die beiden werden das Team gut unterstützen können und Achim es erleichtern zu jedem Start 4 Starterinnen zu finden. 😉 Erwartungen gegenüber den beiden habe ich nicht so richtig. Sie sollen Spaß haben und Erfahrungen sammeln, das zählt.
Seit dem Finale in Hannover sind 3 Monate vergangen. Danach kam wahrscheinlich die Trainingspause. Steht ihr mittlerweile wieder im Training, mit welchen Umfängen, Schwerpunkten?
Ulli: Ich bin mittlerweile wieder im Training, jedoch ist es noch nicht so umfangreich. Das wird sich aber bald steigern und dann geht es auch wieder richtig los mit der Vorbereitung auf 2017.
Antje: Nach Berlinman, Crossduathlon DM und Herbsturlaub hat das regelmäßige Training der Grundlagen und Technik mittlerweile wieder begonnen. Ich möchte sehr gerne auch in 2017 wieder in der 2. Liga starten und werde mein Training dementsprechend wieder mit vielen Schwimmeinheiten spicken
Isa: Die Saisonpause habe ich sehr genossen und bin nur ab und zu mal eine kleine Runde gelaufen – gegen das schlechte Gewissen. Mittlerweile bin ich wieder in den üblichen Trainingsalltag eingestiegen, auch wenn es anfangs schwer fiel.
Jessica: Meine Heimat sind ja Cyclocross-Rennen. Da ging die Saison erst im Oktober los. Da geht es in ganz Europa zu den Weltcuprennen. So wird auch der Herbst nicht langweilig.
Könnt Ihr schon einen Ausblick für das Jahr 2017 geben? Werdet Ihr wieder für den TuS in der Bundesliga starten? Gibt’s noch andere sportliche Ziele?
Ulli: Bisher habe ich noch keine Wettkämpfe geplant, damit werde ich mich im Winter befassen. Aber für den TuS in der BuLi zu starten, könnte ich mir für die nächste Saison schon vorstellen.
Antje: Da ich im kommenden Jahr in einer neuen AK starte und ich das Rennen in Düsseldorf sehr mag, liebäugele ich mit einem Start bei der EM über die Sprintdistanz dort. Das passt auch vom Training her gut zu den Sprintdistanzen in der Liga. Weitere Pläne habe ich noch nicht.
Jessica: Mit mir kann der TuS planen. Sowohl in Liga 2 als auch in Liga 1, wenn Bedarf ist. Ich versuche, nächste Saison wieder etwas mehr zu machen.
Isa: Ich werde schauen, wie sich alles in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt, wie ich mit dem Training voran komme und wie meine Motivation ist. Unterstützen, auch wenn es nur 1-2 Wettkämpfe sind, würde ich das Team nächstes Jahr auf jeden Fall. Andere Wettkämpfe habe ich noch nicht geplant.
Danke für das Gespräch. Wir wünschen eine erholsame Weihnachtszeit und viel Erfolg für 2017!