Am Samstag fand der zweite Wettkampf der 1. Bundesliga auf dem berühmt-berüchtigten Kurs am Schliersee statt. Nicht umsonst heißt diese Veranstaltung „Alpentriathlon“ und zahlreiche „Flachlandtiroler“ haben am 5 km langen Schlussanstieg schon literweise Schweiß und Tränen gelassen. Neben dem Bundesliga Team hatten sich auch Hendrik Grosser und René Landgraf zu einem Start in der allgemeinen Klasse angemeldet.
Außer dass wir am Treffpunkt Heidelberger Platz eine Stunde auf Bartosz warten mußten, der schon im Stau steckte, ging die Anreise am Freitag trotz Ferienanfang staufrei vonstatten und wir kamen nach 6 Stunden Fahrt in Schliersee an. Achim hatte bereits im Vorfeld eine schöne Pension für uns gebucht und kümmerte sich auch gleich um die Abholung der Startunterlegen und nahm an der Teamleiterbesprechung teil. 9 Grad und Dauerregen ließen allerdings nicht gerade Jubelstimmung aufkommen, die sich auch nach dem Abfahren der Radstrecke, die als härteste in Europa bekannt ist nicht gerade besserte. Nasse Strassen auf denen auch noch viel Schotter rumlag ließen schon ein leicht mulmiges Gefühl aufkommen, insbesondere bei den sturzgeschädigten Norman und René, aber auch die Anderen waren nicht begeistert. Bartosz schwante wohl bereits, das ein 21er Ritzel für diese Berge zu wenig sein könnte. Nicht nur der 5 km lange Schlussanstieg zum Spitzingsattel, sondern auch zwei knackige Anstiege auf der ersten Streckenhälfte haben es in sich.
Aber unsere große Hoffnung ging dann doch in Erfüllung und der nächste Tag begann trocken und blieb es auch bis nach dem Radfahren. Lediglich beim Laufen erwischte uns ein kleiner Schauer, aber dafür kam auch öfter die Sonne raus und es war nicht mehr so kalt wie am Vortag. Da auch der Schliersee aufgrund des guten Wetters der letzten Wochen noch ca. 18 Grad hatte, konnte man sogar von nahezu optimalen Bedingungen sprechen.
Aber nun zum Wettkampf. Die Jungs von unserem Ligateam gingen nach dem tollen 9. Platz zum Auftakt in Paderborn hochmotiviert ins Rennen. Nach 18:54min kam Marek als 30 aus dem Wasser, direkt dahinter Bartosz.
Als nächster folgte Dominik in 19:10min und als 44. kam unser „frischgebackener“ Vater Ronald in für ihn guten 19:55min und als 57. Norman in 20:40min, bei dem sich bereits hier andeutete, dass es wohl nicht sein Tag werden würde.
Auf der Radstrecke dann ein herber Schlag, bei Dominik riss die Kette und somit konnte unser in Paderborn bestplatzierter das Rennen nicht fortsetzen. Dafür lief Ronald zu großer Form auf legte, ohne sich voll zu verausgaben, die 25. Radzeit hin. Die aufgesparten Reserven legte er in einen fulminanten Lauf – 35:40min auf der nicht einfachen Strecke am Spitzingsee bedeuteten die 16. Laufzeit und Gesamtplatz 25, nur knapp hinter dem ehemaligen Hawaii Champion Faris al Sultan, der 23. wurde.
Auch Marek lieferte auf der Radstrecke ein gutes Rennen ab, mußte jedoch beim Laufen Tribut zollen und landete nach der 56. Laufzeit auf Gesamtrang 42. Nicht so gut lief es bei Norman, der in Paderborn noch 37. geworden war, und Bartosz. Beide hatten schon auf der Radstrecke zu kämpfen und konnten dadurch auch ihre eigentlich gute Laufform nicht zeigen. Mit der 50. (Norman 39:12min) und 60.Laufzeit (Bartosz 40:47min) kamen sie letztlich auf die Gesamtplätze 51 (Norman) und 56 Bartosz.
Dabei muss man natürlich immer vor Augen haben, dass es halt die 1. Bundesliga ist, hier ist die nationale und zum Teil auch internationale Spitze am Start und unsere Jungs sind die Aufsteiger. Dafür schlagen sie sich wirklich gut und es läuft halt nicht immer optimal, aber nach Platz 11 gestern sind sie nach zwei Rennen immer noch in den Top Ten und das ist eine tolle Leistung und mehr als man erwarten konnte.
Hendrik und René gingen 7min nach der Liga nicht minder motiviert an den Start, um den legendären Schliersee-Triathlon endlich selbst zu erfahren. Aufgrund seiner Vorleistungen konnte man bei Hendrik durchaus damit rechnen, dass er vorne mitmischen würde und in der Altersklasse einen Platz auf dem Siegertreppchen erringen könnte. Bei René war das bezüglich der Altersklasse ebenfalls nicht auszuschließen. Aber bereits im Schwimmen lief es bei Hendrik nicht optimal. Er kam nach 22:33min als 18. Und nur knapp 1,5min vor René (38. In 23:59min), der eigentlich deutlich schlechter schwimmt aus dem Wasser. Auch auf der Radstrecke konnte Hendrik nicht wie gewohnt auftrumpfen. Die 17. Radzeit mit 1:19:51h war sicher alles andere als schlecht, aber für Hendrik, der sonst Reihenweise die besten Radzeiten fährt eben nicht das Erhoffte. René fuhr im Rahmen seiner Möglichkeiten (36. Zeit 1:22:23h), der Respekt vor der Strecke fuhr immer mit, so dass noch ein paar Körner in Reserve gehalten wurden. Das zahlte sich auf der Laufstrecke aus. Mit der 20. Laufzeit (40:42min, Gesamtzeit 2:27:02h) konnte er sich auf den 27. Gesamtrang und vor allem Platz 3 in der Altersklasse vorarbeiten. Dabei ist anzumerken, dass auch in der allgemeinen Klasse das Niveau immer stärker wird. Im Vorjahr hätte diese Zeit noch zu Platz 17 und Rang 2 in der AK gereicht. Bei Hendrik ging es auf beim Laufen nicht so gut, wurde nach der Hälfte der Strecke aber besser. Mit einer Laufzeit von 41:47min (43.) und Gesamtzeit von 2:24:10h wurde er schließlich 14. Insgesamt und 6. In der AK. Im vorigen Jahr hätte die Zeit noch zu Platz 9 gesamt und 3 in der AK gereicht.
Insgesamt gesehen ist der Schliersee-Triathlon ein tolles Erlebnis und eine gut organisierte Veranstaltung, die eine Reise wert ist. Man sollte allerdings in Erwägung ziehen, nach dem Wettkampf noch eine Übernachtung dranzuhängen, dann kann man das Ganze ruhiger ausklingen lassen, sich die Siegerehrung anschauen und am nächsten Tag ausgeruhter die, ja nicht ganz kurze, Heimreise starten. Aufgrund des knappen Budgets (das leidige Sponsorenproblem!) war das leider nicht möglich.