Drei unserer Sportler stürzen sich am kommenden Sonntag ins Abenteuer Langdistanz. Elke und Andreas gehen bei der Challenge Roth an den Start. Louis wird beim Ironman in Frankfurt am Main dabei sein. Wir haben mit Elke und Louis vor ihrer Abreise gesprochen. Ganz unten findet Ihr die entsprechenden Hinweise für alle, die live in Roth und Frankfurt am Main dabei sein möchten.
Elke, Louis, ihr startet beide am nächsten Sonntag, 9. Juli, auf der Langdistanz. Die Aufregung ist bestimmt schon groß. Wie sehen die verbleibenden Tage aus?
Elke: Die letzten Tage bis zum Start werden sportlich ruhig sein. Da heißt es jetzt Tapern, Kräfte und Energie sammeln, Körperspannung halten, Organisatorisches erledigen und sich mental vorbereiten. Die Spannung steigt langsam und kontinuierlich.
Louis: Stefana muss am Freitag leider bis spät arbeiten. Deshalb fahren wir erst am Samstag sehr früh los. Am Samstag muss ich auch noch das Starter Kit abholen, mein Fahrrad einchecken und sehr früh ins Bett gehen und hoffentlich gut schlafen.
Habt Ihr schon mal eine Langdistanz gemacht und wenn ja, wie lief es damals?
Louis: Genau eine Langdistanz habe ich hinter mir. Das war vor 2 Jahren auf Mallorca und war nur als Test-Wettkampf gedacht. Ich habe damals keine spezielle Vorbereitung gemacht. Aber die Erfahrung war sehr wichtig für die letzten zwei Jahre, in denen ich mich gezielt vorbereitet habe.
Elke: Nein, ich habe noch keine Langdistanz absolviert. In Roth gebe ich am Sonntag meine Debütvorstellung.
Wie sah Euer Trainingsplan in den letzten Wochen aus, was habt Ihr gemacht, welche Wettkämpfe habt Ihr noch absolviert?
Elke: Die letzten Wochen habe ich im Rahmen von Belastungswochen und Entlastungswochen neben meinen Dienst viel und überwiegend im Grundlagenbereich trainiert. So bin ich auch schon mal 180 km am Stück Rad gefahren und ein wenig drauf gelaufen, um zu sehen wie es sich anfühlt und ich weiß es ist zu schaffen. In den letzten zwei Wochen vor dem Wettkampf stand das Tapering auf dem Programm. Das heißt, ich fahre meine Trainingsumfänge auf gefühlte 40 % herunter. Ausgeruht, fit und gesund an den Start zu gehen, ist oberstes Gebot.
Louis: In den letzten Wochen habe ich nur noch Tapering gemacht, weil ich schon so viel trainiert hatte. Ich habe 2 Monate lang hintereinander eine Belastungswoche (über 300km Radfahren) abgewechselt mit einer leichten Woche (ca. 200km). Bei der Regionalliga in Koberbach (3. Platz Masters) habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich kann jetzt endlich auf dem Fahrrad mithalten!
Was sind die persönlichen Ziele für Sonntag? Louis, peilst Du die Hawaii-Qualifikation an? Wie teilt Ihr Euer Rennen ein?
Elke: Mein Ziel ist es trotz meiner Triathlonerfahrung „Ankommen“. Eine Hawaii- Qualifikation ist ja in Roth generell nicht möglich und für mich spielt dies eh keine Rolle. Ich denke, dass ich so 1:15 h schwimmen werde, 5:30-5:50 h Radfahren werde und dann beim Laufen sehen muss, was so geht. Wichtig ist mir, dass ich beim Radfahren nicht überpace und dann kaum noch Kräfte für den anschließenden Marathon habe.
Louis: Mein Ziel ist, über die ganze Strecke einen „Negative Split“ zu haben, also die zweite Hälfte jeweils schneller zu sein. Die Quali-Frage ist schwer zu beantworten. Letztes Jahr war die Zeit dafür eine 9:18 in der M40! Ich denke so 1:00h Schwimmen (mit Neo), 5:10h Radfahren und dann mal sehen wie schnell ich laufen kann. 2015 gab es den letzten Quali-Platz noch für 9:57h. Wie Achim immer sagt: „Never give up!“
Training hin oder her. Eine Langdistanz hält ja auch mentale Tücken bereit. Seid Ihr vorbereitet, falls ihr in ein Tief kommt? Wie wollt Ihr Euch dann wieder motivieren?
Elke: Ja, vorbereitet bin ich schon. Ich hatte auch schon in anderen Wettkämpfen Tiefen und konnte mich immer durch positive Selbstgespräche bestärken bzw. motivieren. Eine Langdistanz ist für mich eine ganz neue Herausforderung, die es zu meistern gilt. Es wird eine Reise zu mir selbst. Es werden mich gedanklich Freunde und Sportbekannte, die mir am Herzen liegen oder die aufgrund von Krankheiten kein Sport bzw. Triathlon betreiben können, begleiten. Dies ist die eine Motivation. An der Strecke werde ich durch mitgereiste Freunde und Familie angefeuert und natürlich wird der Einlauf auf dem roten Teppich in Roth das Ziel und eine Riesenmotivation sein.
Louis: Ich denke einfach an die Zeit als ich vor 4 Jahren im Krankenhaus war (Anmerkung: Crash mit LKW). Dann weiß ich, wie glücklich ich sein kann, überhaupt wieder Triathlon machen zu können. Und ich lebe noch und genieße jeden Moment – egal wie schwer oder leicht es gerade ist. Mein Motto für Sonntag: Mal schauen und einfach 100% geben.
Wir danken Euch für das Gespräch , wünschen Euch natürlich viel Glück und dass die Tage bis zum Wettkampf problemlos verlaufen und das Ihr am Ende gesund ins Ziel kommt, in Roth und in Frankfurt.
Der Bayrische Rundfunk berichtet aus Roth mit einem Livestream und Sendungen am Nachmittag und Abend im Fernsehen. Um den Ironman Frankfurt/Main kümmert sich der Hessische Rundfunk mit LiveStream und Liveübertragung.