Wie berichtet waren Elke, Andreas und Louis am letzten Wochenende auf der Langdistanz unterwegs. Die beiden Erstgenannten taten das im fränkischen Roth. Louis startete bei der IM-Europameisterschaft in Frankfurt am Main. Wir haben mit ihm über seinen Wettkampf gesprochen. Der Bericht von Elke folgt.
Louis, Du hast am Sonntag erfolgreich in Frankfurt gefinisht. Glückwunsch dazu! Wie war die Stimmung vorm Start, hat alles reibungslos funktioniert?
Ja, wir sind am Samstag sehr früh angereist und waren schon um 10:30 Uhr in Frankfurt. Unser Hotel war in der Nähe der zweiten Wechselzone. Wir haben da unser Auto geparkt, sind dann zur Anmeldung, zum Check-in an der ersten Wechselzone am Waldersee (13,5km entfernt!). Ich war schon um 19 Uhr im Bett. Ich bin um vier aufgestanden und war echt fit und ruhig.
Bei einer Langdistanz ist das Material ja nicht unwichtig. Hast Du was Neues ausprobiert?
Ich habe mein altes Canyon-Zeitfahrrad benutzt. Da ist meine Sitzposition perfekt. Und ich habe mir neue dicke Armpads geleistet. Ich habe ein Bioracer-Speedsuit mit kurze Armen getragen. Bei meiner ersten Langdistanz hatte ich ein großes Problem mit dem Sonnenbrand auf den Schultern. Das hatte sich damit erledigt. Und der Einteiler war wegen dem geringen Luftwiderstand auch schneller!
Wie hast Du Dich vor und während des Wettkampfes ernährt?
Ich habe normal gefrühstückt, soweit das so früh geht. Ich hatte eine große 1 Liter Flasche hinter mein Sattel und eine normale auf dem Lenker. In der großen hatte ich mir eine Mischung mit 125 ml KetoCaNa angerührt. Die andere war mit PowerGel Hydro ohne Koffein. Ich habe bei allen Verpflegungs-Stationen eine Flasche Iso genommen und 2 Flaschen Wasser, um meinen Körper abzukühlen.
Dann war ja alles angerichtet für einen erfolgreichen Wettkampf – wie lief es auf den Teilstrecken?
Das Schwimmen bin ich sehr locker aber zügig angegangen. Ich bin die ersten 1.500 m in 26 Minuten geschwommen. Direkt nach dem Landgang hatte ich ein Magenproblem und musste mich zweimal übergeben. Ich muss nächstes Mal definitiv früher frühstücken.
Ich bin in einer Gruppe losgefahren. Wir haben sehr gut Abstand gehalten. In der ersten Runde habe ich zweimal eine Flasche verloren als ich durch ein Loch bzw. über Kopfsteinpflaster gefahren bin. Das war nicht optimal. Ich konnte die Gruppe zunächst halten. Als mit der Sonne die Hitze kam, wurde es schwierig. Später im Schatten der Wolken war es wieder in Ordnung. Für die 180 km habe ich 5:15h gebraucht.
Beim Loslaufen waren meine Beine ziemlich frisch. Ich habe oft meine GPS Uhr gecheckt, um mein Tempo zu halten. Ich bin zwischen 4:45-5:00min/km gelaufen. Die erste und zweite Runde waren leicht. Aber mit der Hitze in der dritten Runde bin ich langsamer als 5:30min gelaufen. Ich habe viel Iso und Wasser getrunken und mit dem Wasser mein Körper gekühlt. Trotzdem war es einfach zu warm für mich. Ich hatte Glück in der letzten Runde, da waren die Wolken wieder da. Nun konnte ich wieder schneller laufen, wie schnell weiß ich nicht. Der Akku vom Garmin war schon leer.
Hattest Du auch mentale Höhen und Tiefen im Rennen?
Natürlich. Das Radfahren war echt gut. Ich konnte einfach treten, nur die Hitze war problematisch. Da musste ich meine Gruppe ziehen lassen. Es war nicht so schlimm wie 2015 in Mallorca. Aber ich brauch mehr Training in der Hitze, besonders fürs Laufen. Vielleicht muss ich nächstes mal auf Mallorca vor dem Wettkampf trainieren.
Wie hast Du Dich gefühlt, als Du im Ziel warst?
Ich fand den Wettkampf ein bisschen langweilig. Das war einfach nur Energie sparen. Ich mag wohl mehr die kürzeren Distanzen. Im Zielwusste ich, dass ich auf der Laufstrecke langsam war. Ich hatte gar keinen Bock, auf mein Ergebnis zu schauen. Meine Beine haben etwas weh getan und die Medaille war schwer. Vielleicht die schwerste, die ich je hatte.
Gibt es was, was Du beim nächsten Mal anders machen würdest?
Vielleicht mache ich wieder einen IronMan wenn ich in die M45 komme. Ich kaufe mir ein Powermeter und Flugtickets nach Mallorca und zurück. Ich weiß jetzt, dass ich schnell genug mit Rad fahren kann. Und ich muss meine Schwimmtechnik verbessern. Alle Top-Leute in meiner AK sind um die 55:00min geschwommen. Das hilft auch für kürzere Distanzen.
Viel Glück bei der Umsetzung, Louis und danke fürs Gespräch!