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Bundesliga

Damen-Team 1. Bundesliga – Im Gespräch

By 29. September 2016No Comments

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Die Saison 2016 endete für unser 1. Liga-Team der Damen recht erfolgreich. Am Ende stand ein beachtlicher 9. Platz zu Buche, keine Selbstverständlichkeit in der mit vielen internationalen und nationalen Stars gespickten Liga. Mit 2 Monaten Abstand haben wir Bianca, Sonja B., Juliette, Agata, Isa, Jessica und Trainer Achim nach ihren Erlebnissen, ihren Highlights und den Plänen für das nächste Jahr befragt.

Zu Beginn natürlich Gratulation ans gesamte Team und den Trainer Achim Herrgesell zum tollen 9. Platz und auch zum Klassenerhalt, der nicht selbstverständlich ist in der höchsten deutschen Triathlon-Liga.

Was habt ihr seit dem Finale in Tübingen Ende Juli gemacht? Seid ihr in ein Loch gefallen oder habt ihr weiter trainiert und noch an Wettkämpfen teilgenommen?

Sonja B.: Ich habe erst mal die letzten Klausuren geschrieben und dann ging es in den Urlaub. Danach habe ich weiter trainiert, allerdings etwas weniger und manchmal auch mit weniger Motivation als vor den Liga-Wettkämpfen. Dann bin ich noch beim Kallinchen-Triathlon auf der Olympischen Distanz gestartet, wir hatten Vereinsmeisterschaft bei Sisu Berlin und zum Saisonabschluss war ich beim BerlinMan auf der Sprintdistanz unterwegs.

Jessica: Ich habe auch weiter trainiert, da es für mich noch zum Finale der zweiten Liga nach Hannover ging.

Juliette: Nach Tübingen habe ich erst mal eine Woche Pause gemacht, bevor ich noch einmal 3 Wochen für den Jenaer Sparkassen Triathlon trainiert habe,  jedoch etwas lockerer und nach Gefühl.

Isa, Du bist beim zweiten Rennen für die im Kraichgau gestürzte Juliette eingesprungen. Danach ging Deine Saison in der 2. Bundesliga Nord weiter.

Isa: Richtig, ich selbst hab ja nur einen Wettkampf in der 1.Liga in Ingolstadt gemacht. Danach hatte ich noch ein bisschen Zeit und habe noch in der 2.Liga an den Wettkämpfen in Grimma und Hannover teilgenommen.

Start im Kraichgau

Start im Kraichgau

Agata: Ich habe auch weiter trainiert, wenn auch lockerer. Ich hatte auf Arbeit ein stressiges Jahr, da hab ich mir gesagt, ich trete jetzt etwas kürzer.

Zurück zum Anfang der Saison. Sonja, Isa und Agata waren ja schon 2015 in der 1. Liga dabei. Juliette und Bianca sind neu im Team. Wie und wo habt ihr euch als Mannschaft kennengelernt?

Sonja B.: Im März waren ein paar von uns mit Achim auf Mallorca. Beim KondiusMan im Mai waren wir dann alle versammelt und haben auch Teamfotos gemacht.

Isa: Juliette kenne ich noch von früher als sie im Kader war bzw. in unserem Verein trainiert hat. Bianca habe ich beim KondiusMan kennengelernt, aber so richtig miteinander gesprochen erst beim Ligarennen in Ingolstadt. Jessica habe ich beim Training am Schlachtensee kennengelernt.

Juliette: Wie Isa bereits gesagt hat, kennen Sonja, Isa und ich sich noch aus Schülerzeiten. Agata habe ich beim Training und Jessi und Bianca im Laufe der Saison kennengelernt.

Jessica ist erst im letzten Rennen zum Einsatz gekommen, wie wurdest Du aufgenommen?

Jessica: Ja, ich habe die Mädels erst in Tübingen kennen gelernt, mich aber sofort integriert gefühlt. Ein super Team, wo eine auf die andere Kollegin Rücksicht nimmt.

Ihr wohnt ja nicht alle in Berlin, Juliette in Magdeburg, Bianca in Leipzig. Mit den unterschiedlichen Wohnorten, wie habt ihr Euer Training koordiniert?

Bianca: Ja,  ich wohne in Leipzig. Ich habe wie gewohnt mein Training in Leipzig absolviert, im Team habe ich dann erst am Wettkampfort trainiert.

Bianca (hinten) in Düsseldorf

Bianca (hinten) in Düsseldorf

Jessica: Ich habe vorrangig mit meinen Vereinskollegen in Berlin trainiert, da ich vorrangig für die zweite Liga unterwegs war und dort im Training meine Teamkolleginnen traf.

Jessica, Bianca – Ihr als Neulinge, könntet Ihr noch ein Wort zum Trainer sagen? Wie hat die Kommunikation funktioniert, habt Ihr Euch regelmäßig getroffen?

Jessica: Ich habe Achim immer beim Vereinstraining in Berlin getroffen und finde nach wie vor, dass er einen super Job macht.

Bianca: Achim ist super, er hat immer alles rund um die Bundesligarennen sehr gut organisiert. Die Infos von ihm bekam ich per Mail oder Telefon.

So eine Saison hat neben Höhepunkten manchmal auch Rückschläge zu bieten. Schildert bitte mal, was für Euch die Highlights und Tiefpunkte des Bundesligajahres waren.

Bianca: Ich habe an den ersten drei Bundesligarennen teilgenommen und konnte nur in Tübingen nicht starten, weil ich am gleichen Wochenende die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (Juniorinnen) hatte. Ich habe mich von Rennen zu Rennen gesteigert. In meinem ersten Bundesligarennen in Kraichgau hat es stark geregnet. Für mich war alles Neuland und ich bin froh sturzfrei durchgekommen zu sein. In Ingolstadt konnte ich mich platzmäßig noch mal verbessern und Düsseldorf war das „Highlight“. Ich wurde achte Deutsche und damit C-Kader. In der Gesamtwertung habe ich mich über meinen 10. Platz gefreut.

Agata: 2016 war für mich wirklich anstrengend. Der Stress auf Arbeit hat auch das Training ein bisschen chaotisch gemacht. Das absolute Highlight war mein neues Rennrad. Ich trainiere noch nicht lange Triathlon und Rad ist meine schwache Seite. Einmal bin ich sogar gestürzt. Jeder Wettkampf war anders, aber alle waren eine tolle Erfahrung.

Jessica: Auch wenn meine Saison nur sehr kurz war und ich nicht viel gemacht habe, war es für mich natürlich etwas sehr besonderes, mal in der ersten Liga schnuppern zu können. Dass ich da nicht groß was reißen kann war mir von vorne herein klar, deshalb war es einfach nur eine coole Erfahrung.

Bei Dir Juliette fing es mit dem Sturz im ersten Rennen nicht so optimal an. Wie lief es dann? Und Sonja, Du hast in Düsseldorf einen Dämpfer hinnehmen müssen. Erzählt doch mal.

Juliette: Nach meinem Tiefpunkt kam auch gleich das Highlight. In Kraichgau war ich sehr aufgeregt und bin im Regen leider gestürzt. In Düsseldorf folgte dann der Höhepunkt. Das Rennen lief insgesamt sehr gut und ich hatte, anders als befürchtet, keine Probleme damit im Windschatten zu fahren. Dass wir zusätzlich eine Top Team Platzierung schafften, ergänzte das Rennen. Zudem waren die Abende vor den Wettkämpfen immer schön, da wir Zeit hatten uns in Ruhe auszutauschen

Sonja B.: Highlights waren das Mallorca-Trainingslager und alle Wettkampf-Wochenenden, an denen man mit dem Team viel erlebt hat und immer gute Stimmung war. Ein Rückschlag war für mich beim Schwimmen in Düsseldorf ein Tritt in die Rippen an der ersten Boje. Die dadurch entstandene Rippenprellung hat mich leider bis zum Saisonende begleitet. Beim nachfolgenden Training und vor allem beim Bundesliga-Finale in Tübingen hätte ich ohne die ganze Sache mehr Spaß und weniger Schmerzen haben können.

Isa, Dich haben im Frühjahr Verletzungssorgen geplagt, die Dich besonders beim Lauftraining behindert haben. Außerdem hattest Du Deinen Trainingsumfang generell reduziert. Wie lief es unter diesen Voraussetzungen in Ingolstadt?

Isa: Ja, 2016 wollte ich generell weniger trainieren. Ich habe mir keinen Höhepunkt gesetzt, sondern habe alles auf mich zukommen lassen. Jedoch kann ich im Nachhinein sagen, dass Ingolstadt, mein einziger Wettkampf in der 1.Liga, zu meinem Höhepunkt in der Saison wurde. Da ich vorher kaum gestartet war und davor auch paar Monate aufgrund von Knieschmerzen gar nicht laufen konnte, lief das Rennen für mich perfekt, bis auf das Wetter! Beim Schwimmen bin ich gut mit geschwommen, konnte in der Radgruppe mitfahren. Das Laufen war die größte Überraschung. Ohne viele Kilometer in den Beinen bin ich gut gelaufen und konnte noch Plätze gut machen. Ich war danach mehr als zufrieden und vor allem überrascht, dass es so gut lief. Und das ausgerechnet bei dem einzigen Wettkampf in der 1.Liga, lief es mal so, wie man sich das wünscht.

Der Tiefpunkt dieses Jahr war vor allem die Vorbereitung. Wie schon erwähnt, konnte ich nicht laufen. Dazu kam dieses Jahr, dass mir irgendwie die Motivation gefehlt hat, mich wie die letzten Jahre ins Training reinzuhängen.

Nun wollen wir auch den Trainer zu Wort kommen lassen. Achim, Du hast ja im Hintergrund dafür gesorgt, dass alles reibungslos lief, Du hast das Training betreut, die Wettkampfreisen vorbereitet. Was ist Dein persönliches Fazit?

Achim: Die Saison war ein Riesenerfolg für uns, mit dem vorher niemand wirklich rechnen konnte. Man muss sehen, dass sich die Konkurrenz in der 1.Bundesliga über die letzten Jahre insbesondere bei den Damen extrem verdichtet hat. Schon rein quantitativ ist die Anzahl der Teams von 12 in 2014 auf 14 in 2015 und dies Jahr nun auf 16 gestiegen. Aber auch qualitativ ist das Niveau immer weiter angestiegen. Man muss schon extrem stark schwimmen, um überhaupt irgendwie im Feld dabei sein zu können.

Start in Ingolstadt mit vorbereitetem Kampfrichter

Start in Ingolstadt mit vorbereitetem Kampfrichter

Du bist also sehr zufrieden mit dem Team und dem erreichten Ergebnis?

Achim: Wir hatten in diesem Jahr den Rückzug mehrerer Leistungsträger aus dem letzten Jahr zu verkraften und es war überhaupt nicht absehbar, ob wir ein konkurrenzfähiges Team an den Start kriegen. Vor diesem Hintergrund muss man die Leistungsentwicklung jeder einzelnen Athletin als außerordentlich bezeichnen. An der Einstellung unserer Sportlerinnen gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Jede hat zur jeder Zeit mind. 100% gegeben, sowohl im Wettkampf als auch im Training. Da kann ich nur den Hut ziehen!

Bei allem Lob, gibt es noch irgendetwas, was zu verbessern wäre?

Achim: Bei dem Ergebnis wäre es vermessen, Dinge aufzuzählen, die hätten besser laufen können. Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre es trockene Straßen beim Radfahren. Die Radstürze in Kraichgau und Ingolstadt, die zum einen eventuell auch auf mangelnde Routine, aber eben zum überwiegenden Teil auch auf die widrigen Witterungsverhältnisse zurückzuführen waren, haben doch einige Nerven gekostet und es macht einfach keine Freude seine Sportler aus dem Krankenhaus abzuholen.

Zurück zu Euch Damen: Könnt Ihr schon einen Ausblick  für das Jahr 2017 geben? Werdet Ihr wieder für den TuS in der 1. Bundesliga starten?

Bianca: Mir hat es im Team viel Spaß gemacht. Für 2017 habe ich noch keine feste Planung.

Juliette: Ich hoffe und denke, dass ich wieder im Team bin!

Agata: Ich will natürlich weiter für den TuS Neukölln starten. Die Starts in der Bundesliga sind richtig anstrengend. Ich kann, muss und will noch viel lernen, dazu habe ich wirklich Lust und bin echt motiviert.

Jessica: Mit mir kann der TuS planen. Sowohl in Liga 2 als auch in Liga 1, wenn Bedarf ist. Ich versuche, nächste Saison wieder etwas mehr zu machen.

Sonja und Isa, wie sieht es bei Euch aus? Werdet Ihr Euch für ein weiteres Jahr in der 1. Triathlon-Bundesliga motivieren können?

Isa: Dazu kann ich noch nicht ganz so viel sagen. Ich fände es nur schön, wenn wir es schaffen, wieder ein starkes 1.Liga-Team auf die Beine zu stellen. Ein klares „Nein“ oder „Ja“ kann ich noch nicht geben.

Sonja B.: Ja, ich denke die guten Ergebnisse dieser Saison haben uns motiviert. Ich möchte auf jeden Fall nächste Saison wieder starten und Spaß mit dem Team haben.

Ist die Saison 2016 für Euch generell abgehakt oder nehmt Ihr noch an Wettkämpfen teil?

Bianca: Nach meinem Abschlusswettkampf für die Saison 2016 beim Junioren Europa Cup in Bled ist erst mal „Saisonpause“ angesagt. Ich werde jedoch weiterhin bei regionalen Wettkämpfen starten.

Vor dem Finale in Tübingen

Vor dem Finale in Tübingen

Jessica: Meine Hauptsaison als Cyclocross-Fahrerin geht erst im Oktober los. Ab da geht es in ganz Europa zu den Weltcuprennen.

Juliette: Jetzt ist erst mal Saisonpause. Danach werde ich vielleicht an ein paar Laufwettkämpfen teilnehmen.

Sonja B.: Die Berliner Ruderclub-Staffel (Cross-Staffel am 27.11.2016) hat ja Tradition. Da bin ich bestimmt dabei.

Wir danken Euch allen für das Gespräch und wünschen Euch das Beste für die kommenden Wochen und Monate. Erholt Euch gut und genießt die Saisonpause.

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