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BundesligaNachwuchs

Ein Jahr in Saarbrücken – Ian Manthey zieht Bilanz

By 20. November 2016No Comments

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Im Jahr 2014 startete der damals 20-jährige Ian Manthey noch für den TuS Neukölln Berlin in der 1. Triathlon-Bundesliga. Nach dem Rückzug des Teams aus dem Oberhaus des Triathlons wechselte er zum Bromelain-POS Team Saar, um sich dort sportlich weiterzuentwickeln.

Seit Herbst 2015 trainiert Ian Manthey auch in Saarbrücken am dortigen Olympiastützpunkt (OSP). Zunächst lebte er mit Valentin Wernz, einem weiteren U23-Kadersportler, in einer WG zusammen. Im Februar dieses Jahres konnte Ian ein Zimmer im „Haus der Athleten“ direkt am OSP beziehen. Nun  genießt er die kurzen Wege. „Den Weg von meinem Zimmer bis zur Schwimmhalle kann ich in 2 Minuten zurücklegen. Verglichen mit der Fahrerei in Berlin ist das unglaublich komfortabel.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Es ist hier wirklich schön, aber an das eher hüglige Terrain musste ich mich erst gewöhnen.“

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Ian hatte 2015 mit seinem Deutschen Meistertitel in der U23 zeitgleich die Kadernorm erfüllt. Im August wurde ihm dann angeboten bei der U23-WM in Chicago an den Start zu gehen. Bedingung war damals, die unmittelbare Wettkampfvorbereitung am OSP zu absolvieren. „Da ich schon länger mit dem Gedanken gespielt hatte, nach Saarbrücken zu ziehen, nutzte ich die Gelegenheit.“

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Im Haus der Athleten leben viele weitere Kaderathleten z.B. der Sportarten Badminton, Schwimmen und Ringen. „Am OSP leben die Sportler gemeinschaftlich den Leistungssport. Täglich begegne ich hier Weltmeistern, Olympiateilnehmern oder Athleten, die es noch werden wollen“, berichtet Ian.

Der Einstieg ins Studium in Saarbrücken war für Ian besonders im ersten Semester nicht einfach. Es galt, Studium und Training optimal zu verbinden. Durch die vielen Trainingslager häuften sich viele Fehlzeiten an. Selbstdisziplin war nun gefragt, um den Stoff zeitnah aufzuarbeiten. Ian fand Gefallen an diesem Rhythmus, in die eigene Welt zu entfliehen, in der neben Sport, Essen, Studium und Schlafen wirklich keine Zeit bleibt, sich zu langweilen oder an sich zu zweifeln. Die Wochen zogen nur so vorüber. 

Die Saison 2016 war geprägt von umfangreichem Training und den Erfahrungen mit einem neuen Trainer. „Leider haben wir uns ein wenig vertan und sind kurz vor der Saison ins Übertraining geraten“, gesteht er. „Zu Beginn der Wettkampfsaison bin ich dann leider mit zu hohen Trainingsumfängen und zu wenig Intensitäten in den ersten Wettkampfblock aus Bundesligarennen, DM und U23 EM gestartet. Die Folge: der Körper streikte, Ian musste zunächst das Bett hüten.

In der Vorbereitung auf den zweiten Wettkampfblock achtete er dann mit seinem Trainer genau auf  Umfänge und Intensitäten. Er startete mit kurzer, aber sehr guter Vorbereitung in die Europacupwettkämpfe in Malmö, Tønsberg und Karlsbad. Jeder dieser Wettkämpfe hatte seine ganz eigenen Tücken. Mal war es starker Seegang, dann wurde kurzfristig ein Duathlon angesetzt. Hitze, strömender Regen oder eine sehr anspruchsvolle Radstrecke waren weitere Überraschungen. Trotz kleinerer Fehler zeigte sich Ian in diesem Block besonders beim Schwimmen deutlich verbessert. Mit den Platzierungen 11, 6 und 9 war er zufrieden. 

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Letzter Wettkampf 2016: Europacup in Alanya

Während sich im September von Woche zu Woche immer mehr Athleten in die Saisonpause verabschiedeten, begann für Ian die Vorbereitung auf den letzten Wettkampf der Saison. Der war Teil der Europacup-Serie und fand am 16.10. in Alanya (Türkei) statt. Noch einmal hieß es ans Limit gehen, während die ersten Rückkehrer wieder mit lockeren Einheiten begannen. Ians Plan fürs Rennen war relativ simpel: „Ich wollte beim Schwimmen meine Leistung zeigen, auf dem Rad keinen Unfug machen und wachsam sein und den Lauf wie gewohnt kontrolliert mit einem gleichmäßig hohen Tempo absolvieren.“

Das Feld war gut besetzt, der Rennausgang total offen. „Der Reiz des Wettkampfes besteht für mich darin vorher den Rennverlauf nicht vorhersagen zu können“, so Ians Sicht der Dinge. „Wie wird meine Ausgangslage nach dem Schwimmen sein? Wird das Radfahren von zahlreichen Attacken geprägt sein? Wer wird dem Tempo, der Hitze und den Tempowechseln als erstes zum Opfer fallen?“ Fragen über Fragen! Leider bremste ihn eine Woche vorm Wettkampf noch ein Infekt aus.

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Im Ziel stand Ian auf Platz 16 der Ergebnisliste. Er kam gut durchs Mittelmeer und verpasste die erste Radgruppe nur knapp.  In einer Dreiergruppe versuchte er  sich nach vorn zu kämpfen, was durch den Sturz eines Mitfahrers missglückte. Nach der Hälfte der Radstrecke kam von hinten eine Gruppe, mit der Ian mitfahren konnte. Aussichtsreich positioniert ging es auf die Laufstrecke. Ian lief gut mit, setzte seine Attacke etwas zu früh und rettete sich als 16. ins Ziel. Nach 5 Tagen im Bett dann doch kein schlechtes Ergebnis.

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Die Saisonpause verbrachte Ian in Berlin, bevor es zum Uni-Beginn wieder zurück nach Saarbrücken ging. „Dort bin ich erst einmal wieder ins Uni-Geschehen eingestiegen, bevor es im November auch wieder mit regelmäßigem Training losgeht. Aufgrund der Umstrukturierungen nach Olympia läuft am OSP noch nicht alles rund und auch im nächsten Jahr heißt es sich neu zu beweisen.“ Ians Ziel für 2017 ist es, „ nach einer guten, hoffentlich verletzungs- und erkältungsfreien Vorbereitung im Weltcup zu starten und zu sehen, wie ich mich schlage.“

Wir wünschen viel Erfolg!

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