Katrin Burow verteidigt ihren Weltmeistertitel im Double Ultra Triathlon erfolgreich
Bei der Weltmeisterschaft im Double Ultra Triathlon, welche vom 3. – 4. Juli im ungarischen Velence stattfand, hat Katrin Burow ihren Weltmeistertitel erfolgreich verteidigt. Es war ihr insgesamt 4. Ultra Triathlon und gleichzeitig auch ihr 4. Sieg bei einem Ultra Triathlon. Bisher konnte Katrin jeden Ultra Triathlon, bei dem sie gestartet ist, mit großem Vorsprung gewinnen.
Die Weltmeisterschaft in Ungarn war für Katrin jedoch mit Abstand der schwerste Ultra Triathlon, bei dem sie bis jetzt gestartet ist. Bei extremer Hitze, Wind und bergiger Radstrecke benötigte sie für die doppelte Ironman-Distanz (7,6 km Schwimmen, 360 km Radfahren, 84,4 km Laufen) insgesamt nur 24:51:41 Stunden. Mit dieser Zeit stellte Katrin auch einen neuen Streckenrekord auf.
7,6 km Schwimmen
Als am 3. Juli 2015 früh um 10:00 Uhr im Strandbad von Velence der Startschuss fiel, schien die Sonne bereits kräftig. Ein heißer Sommertag stand bevor. Einzig das Wasser war mit 21°C noch einigermaßen erfrischend.
Katrin kam gut voran und schwamm die 16 Runden in gleichmäßigem Tempo. Nach 2:41:43 Stunden hatte sie es geschafft und wechselte als 2. Frau auf das Rad. 6 Minuten Rückstand hatte sie zu diesem Zeitpunkt auf die Führende Frau. Aber jetzt kam Katrins Spezialdisziplin, das Radfahren 🙂
360 km Radfahren
Die Temperaturen kletterten im Laufe des Tages weiter auf Werte bis zu 40°C und es wurde schwül-heiß. 26 bergige Runden waren jetzt zu fahren. Die Strecke hatte insgesamt ca. 2.800 Höhenmeter.Katrin startete eine wahre Aufholjagd. In der 6. Runde holte sie die bis dahin führende Frau, Zsofi Malatinszky aus Ungarn, ein. Nach 180 km war Katrin schon bis auf den 3. Platz gesamt (Männer und Frauen) vor gefahren. An ihrer Platzierung änderte sich bis zum Ende der Radstrecke nichts mehr. Keiner konnte Katrin einholen und so wechselte sie nach 15 Stunden Wettkampfdauer, weiterhin auf dem 3. Platz insgesamt liegend, zum Laufen.
Die 360 km Radfahren mit 2.800 Höhenmetern absolvierte Katrin in einem Durchschnittstempo vom 30 km/h. Ihr Vorsprung auf die zweite Frau war jetzt auf 50 Minuten angewachsen. Aber sollte das reichen? Zwei Marathons mussten immerhin noch gelaufen werden.
84,4 km Laufen
Nach der bergigen Radstrecke waren Katrins Beine zu Beginn der abschließenden 84,4 Laufkilometer sehr schwer. Sie fand dennoch in einen guten Laufrhythmus und lief jede Runde in gleichmäßigem Tempo. Den ersten Marathon schaffte Katrin so in einer Zeit von 4:25 Stunden, überwiegend in der Nacht bei noch einigermaßen erträglichen Temperaturen.
Doch es sollte noch einmal sehr spannend werden. Die zu diesem Zeitpunkt zweite Frau, Zsofi Malatinszky, lief den ersten Marathon extrem schnell und kam so Runde für Runde näher an Katrin heran.
Jetzt, nachdem die Sonne aufgegangen war, wurde es so richtig heiß auf der Laufstrecke im Strandbad von Velence. Es gab dort so gut wie keinen Schatten. Nun war es besonders wichtig, gut zu kühlen und nicht zu überhitzen. Das war gar nicht so einfach bei diesen Temperaturen. Katrins Vorsprung schmolz mit jeder Runde so wie ihre Eiswürfel in der Sonne.
Nach ca. 60 Kilometern lief Zsofi mit großen Schritten an Katrin vorbei. Bei dieser Hitze ihr Lauftempo mitzugehen wäre garantiert nicht gut gegangen. So behielt Katrin ihren Laufrhythmus bei, konzentrierte sich auf ihren Körper und lief weiterhin ein gleichmäßiges Tempo.
Zsofi lief auf den nachfolgenden Kilometern noch eine ganze Runde Vorsprung auf Katrin heraus, bis sie bei Kilometer 65 plötzlich langsamer wurde und schließlich gehen musste… Danach ging bei Zsofi jedoch gar nichts mehr und sie brach das Rennen wenig später mit Muskelproblemen ab.
Aber auch für Katrin war es noch ein weiter Weg bis ins Ziel. Über der Wiese brütete die Gluthitze und es fühlte sich so an, als hätte jemand einen Backofen geöffnet. Selbst der aufkommende Wind brachte keine wirkliche Abkühlung. Mit Eiswürfeln unter der Mütze und ständiger Wasserkühlung kam sie Runde für Runde weiter voran. Auf den letzten 5 Runden glühte Katrins Kopf und sie schwitzte nicht mehr.
Und dann war es endlich soweit, Katrins letzte Runde. Gleich geschafft, nur noch 1,5 Kilometer waren es bis zum Weltmeistertitel…
Glücklich im Ziel als Weltmeisterin 🙂
Nach 24:51:41 Stunden überquerte Katrin glücklich die Ziellinie. Bei diesen extremen Bedingungen hatte sie sogar einen neuen Streckenrekord aufgestellt. In der Gesamtwertung aller teilnehmenden Männer und Frauen erreichte Katrin den 5. Platz.
Mehr als 4 Stunden waren seit Katrins Zieleinlauf vergangen, bis die zweite Frau ins Ziel kam. Alexandra Meixner aus Österreich belegt den 2. Platz in 29:06:10 Stunden. Der 3. Platz ging an Melinda Nadasdine Boros aus Ungarn in 31:39:13 Stunden.
Damit hat Katrin ihren Weltmeistertitel erfolgreich verteidigt und einen weiteren Ultra Triathlon mit großem Vorsprung gewonnen.
Mehr Infos zum Wettkampf unter: