Unser Männerteam konnte 2016 in der 2. Bundesliga Nord einen beachtlichen 3. Platz in der Abschlusstabelle verbuchen. Außerdem gewannen unsere Jungs auch die Berlininterne Zweitliga-Wertung vor Aufsteiger TVB 09 (5. Platz) und dem BSV Friesen (9. Platz).
Mittlerweile leuchten am Horizont schon die ersten Wettkämpfe der Saison 2017. Vorher hatten wir die Chance mit David, Corni und Norman über den Erfolg in 2016 zu sprechen, über die Schwierigkeiten ein Team aufzustellen und darüber wie die Berliner Teams miteinander umgehen.
Der 3. Platz in der Teamwertung 2016: Hattet Ihr euch vor der Saison so stark erwartet? Oder war der Platz auf dem Podium eine Überraschung?
David: Nein, das habe ich nicht erwartet. Wir sind ohne festes Ziel in die Saison gestartet und erst kurz vor dem ersten Wettkampf war klar, wer überhaupt startet. Nach dem 3. Wettkampf hat sich abgezeichnet, dass wir den 3. Platz halten könnten.
Corni: Ich habe mir schon eine gute Platzierung ausgerechnet mit dem Team, aber dafür musste alles klappen: keinen großen Ausfälle und Renning musste sein vorhandenes Talent auskramen :-). Ansonsten hatten wir ein starkes Team.
Norman: Mir war klar, wir hatten einen kleinen aber feinen Kader und könnten in Bestbesetzung ein sehr gutes Ergebnis erreichen. Die vergangenen Jahre haben aber gezeigt, dass es immer zu kurzfristigen Ausfällen kommt und wir improvisieren müssen. Somit geht ein großer Dank an Nico, Oscar und Louis, dass sie spontan zur Verfügung standen. Nach dem Saisonverlauf ist der dritte Platz für mich eine Überraschung. Wir dürfen auf jeden Fall zufrieden sein!
Nach den Friesen 2015 gab es 2016 mit dem TVB einen weiteren Liga-Aufsteiger aus Berlin. War das zusätzliche Motivation? Wie seid Ihr miteinander umgegangen?
David: Ich fand es motivierend zu wissen, dass drei Berliner Teams die 2. BuLi rocken. Wir kennen uns alle und gehen alle freundlich miteinander um. Klar gibt es Sticheleien, aber auch Pläne, gemeinsam die Nicht-Bärliner beim Radfahren stehen zu lassen und auszureißen. Wir kennen uns ja alle schon recht lange.
Norman: Ich glaube, jedes Team hatte vor jedem Rennen das Ziel, bestes Berliner Team zu sein. Der Umgang war aber immer freundlich und kollegial. Wir sind alle Freunde, die oft zusammen trainieren, aber in der Bundesliga in unterschiedlichen Teams starten. Einige Friesen oder TVBler sind ja auch schon für den TuS gestartet. Ein paar Kommentare vor dem Start gab es natürlich schon. Das gehört dazu und ist für alle motivierend.
2015 wurdet Ihr von Verletzungen und Stürzen arg gebeutelt und seid am Ende in der Tabelle noch abgerutscht. 2016 nun mussten Oscar, Louis Nico kurzfristig einspringen. Wie seid Ihr mit den Umbesetzungen klargekommen?
Corni: Renning und die kurzfristig eingesprungenen Athleten haben sich immer gut einfügt und das Team bereichert. Bei einem Team aus Studenten, Schülern und Arbeitenden, kann es immer zu spontanen Ausfällen oder Terminüberschneidungen kommen.
Norman: Unser Kader ist einfach zu klein. Es ist normal, dass nicht die fünf stärksten zu jedem Rennen starten können. Die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass man ca. 10 Athleten auf hohem Niveau braucht, um bei jedem Rennen ohne Sorgenfalten ein Team zu melden. Somit war es für mich eine normale Saison. Die Probleme wurden nur deutlich, weil uns die Breite fehlt. Abgänge aus dem Kernteam treffen uns somit sehr hart und sind nur schwer zu kompensieren. Für mich war die Saison natürlich extrem frustrierend, da mein Knie die komplette Saison über Probleme machte. Ich hoffe, nächstes Jahr wieder voll angreifen zu können.
Renning war neu im Team. Hat die Chemie gestimmt, habt Ihr ihn gut aufgenommen?
Norman: Wir alle haben uns schwer getan :-). Es herrschte viel Ehrfurcht. Wir hatten nun einen ehemaligen Deutschen Meister im Nachwuchsbereich (Junioren 2012) und ein riesen Triathlon-Talent in unserem Kader. Seine offene und freundliche Art war sehr hilfreich.
David: Klar, Renning ist ja recht kontaktfreudig und hatte große Pläne mit uns, manchmal war es mehr Wunschdenken :-).
Was waren für Euch die Höhepunkte und was die Tiefschläge des vergangenen Bundesligajahres?
David: Das Highlight war natürlich der 3. Platz in der Abschlusstabelle! Tiefpunkt war allerdings auch der Abschluss-Wettkampf in Hannover, weil etwas die Luft und Motivation raus war nach der langen Pause.
Norman: Das Highlight für mich war das Rennen in Münster. Der Wettkampf war einfach super organisiert und wir standen am Ende auf dem Treppchen. Die Teamwettkämpfe waren natürlich auch prima. Tiefpunkte waren für mich alle Rennen, an denen ich verletzungsbedingt nicht starten konnte. Gern wäre ich an diesen Wochenenden mit dem Team unterwegs gewesen.
Könnt Ihr schon einen Ausblick für das Jahr 2017 geben? Werdet Ihr wieder für den TuS in der Bundesliga starten?
Norman: Ich werde auf jeden Fall wieder starten. Ich bin heiß auf eine hoffentlich verletzungsfreie Saison. Und ich freue mich auf die Fahrten und Rennen nächstes Jahr!
David: Das Kernteam für dieses Jahr steht soweit fest. Renning, Norman, Bartosz und ich starten auf jeden Fall. Ich selber stehe wegen meines Staatsexamens, welches ich nicht auf die leichte Schulter nehme, nur für die ersten vier Rennen zur Verfügung. Unser hoffnungsvoller Nachwuchs wird das Team ergänzen und komplettieren.
Corni: 2017 werde ich für Tri Zack Rostock in der 2. Bundesliga Nord starten. Da ist auch meine Freundin im Verein und ich bin fast jedes Wochenende im Training mit ihnen. Auch erleichtert es mir die Anfahrt zu den Wettkämpfen aus Lübeck extrem. Ich bin leider zu selten in Berlin, bedingt durchs Studium. Die restlichen Wettkämpfe, werde ich aber weiterhin für den TuS starten.
Danke an Euch drei fürs Gespräch. Wir wünschen für die Liga optimale Rennen und hoffen Ihr bleibt alle verletzungsfrei. David, Dir viel Erfolg für das Staatsexamen und Corni, viel Spaß mit Deinem neuen Team in Rostock.