Es ist eine gute Tradition im Triathlonsport, dass die Mannschaften der 2. Bundesliga Nord die Saison in Gladbeck mit einem Teamwettkampf eröffnen. Am Sonntag, dem 26. Mai 2013, kämpften 16 Herren- und 10 Damenteams aus Deutschland trotz widriger Wetterverhältnisse um Meisterschaft und Platzierungen. Ein Herrenteam umfasste fünf, ein Damenteam vier Athleten. Für den TuS Neukölln Berlin starteten im Teamsprint je ein Damen- und ein Herren-Team – mit dabei waren Agnes Lukasiewicz, Vivian Wolf, Sonja Schabram, Antonia Gärtner, Norman Fenske, Ian Manthey, David Krüger, Jonas Repmann und Maurice Witt.
Das 2.Herrenteam hatte im letzten Jahr den Aufstieg aus der Regionalliga geschafft. In dieser Saison soll das Team durch die Nachwuchskader der Berliner Triathlon Union ergänzt werden und damit den Nachwuchssportlern auch als Möglichkeit dienen auf hohem Niveau Wettkampferfahrung zu sammeln. Eine entsprechende Kooperation wurde mit dem Berliner Landesverband und dem Berliner Landestrainer vereinbart. Auch im Damenteam drängt der Nachwuchs nach vorn. Die Entwicklung, die sich schon im letzten Jahr mit dem hervorragenden Abschlussergebnis in Witten abgezeichnet hat, soll fortgesetzt werden.
Der Teamwettkampf in Gladbeck bei dem alle Teilstrecken im Team zusammen absolviert werden, ist immer eine Herausforderung der besonderen Art. Die Erfahrung zeigt, dass hier nur Teams Erfolg haben, die optimal zusammen funktionieren. Das erfordert spezielle Trainingsvorbereitung, eine gute taktische Ausrichtung und wirklich guten Teamspirit. Zunächst standen 750 Meter im Gladbecker Schwimmbad auf dem Programm. Schon hier wurde sehr deutlich, welche Teams gut vorbereitet waren und welche eben nicht.
Herren:
Um 11:15 Uhr fiel der Startschuss für die 16 Herren-Mannschaften, die im Abstand von einer Minute einzeln auf die Reise geschickt wurden. Zum Glück hatte Petrus noch ein Einsehen und die starken Regenschauer ließen nach. Allerdings erinnerten die Temperaturen von 10°C eher an den Herbst als an den Frühling. Für unsere Männer ging es als Aufsteiger als 16. und letzte Mannschaft an den Start und auf die 750 m lange Schwimmstrecke im Freibad von Gladbeck. David und Ian wechselten sich mit der Führungsarbeit ab und achteten dabei auf ein gleichmäßiges Tempo. Beim Überholen eines vorher gestarteten Teams kam kurzfristig eine Störung in den Rhythmus. Maurice leistete aber hinten als „Ausputzer“ hervorragende Schiebearbeit und so war der Teamverband schnell wieder hergestellt. Gemeinsam stiegen alle 5 aus dem Pool und rannten den langen Weg in die Wechselzone. Das Team vor ihnen war schon in Sichtweite.
Frauen:
Unser Damenteam stürzte sich 30 Minuten nach dem Start der Herren in die Fluten des Gladbecker Schwimmbades. Antonia schwamm in der Führungsposition und Vivian blieb dicht hinter ihr im Wasserschatten. An dritter Position folgte Agnes, die von Zeit zu Zeit schiebend durch Sonja unterstützt wurde und ihre Bestzeiten vom letzten Jahr nochmal unterbieten konnte. Mit zweitbester Schwimmzeit von zehn Damenteams verließen unsere Damen das Wasserbecken und rannten zur Wechselzone. Hier brillierte Vivian mit sehr schönen und sehr schnellen Wechseln.
Der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren verlief bei den Damen und den Herren des TuS Neukölln perfekt – genauso wie das gemeinsame Mannschaftszeitfahren. Hier war über 22 km vollste Konzentration gefordert. Innerhalb des Teams war das Windschattenfahren freigegeben, zwischen den einzelnen Teams jedoch verboten. Auf der Radstrecke zeigte sich, wie versiert die Athleten ihr Rad beherrschen. Durch den Dauerregen waren die Straßen nass und glatt, dazu wehte noch ein ziemlich starker Wind. Zum Glück machte der Regen mal kurz Pause. Wie an einer Perlenkette aufgereiht, fuhren erst die Herren und anschließend unsere Damen vier Runden auf dem kurvigen Radparcour von 5,5 km Länge rund um den Wittringer Schloßpark.
Herren:
In der dritten von vier Radrunden überholten unsere Männer gleich zwei Teams und Jonas investierte jetzt ganz besonders in die Fürhungsarbeit. Die letzte Runde war seine und er zog das Tempo noch einmal unerbittlich an.
Frauen:
Agnes und Sonja hatten auf dem Rad Ihre Paradedisziplin, übernahmen einen Großteil der Führungsarbeit und legten ein hohes Tempo vor. Vivian und Antonia (Toni fuhr noch mit Übersetzungsbeschränkung der Jugend A) blieben in ihrem Windschatten, denn sie sollten ja noch flink und flott auf den letzten fünf Kilometern laufen.
Beide Teams (Damen wie Herren) rauschten mit enormer Geschwindigkeit und minimalem Abstand an den Zuschauern vorbei und konnten so noch weitere Mannschaften ein- und überholen. Auch der zweite Wechsel vom Rad zum Lauf verlief bei allen perfekt. Beide Teams gingen gemeinsam auf die fünf Kilometer lange Laufstrecke. Auch in diesem Jahr haben sich wieder unglaubliche Szenen abgespielt. Es wurde zwar kein Athlet über die Ziellinie getragen, aber auch in unseren beiden Teams mit sanfter Gewalt ins Ziel und jeweils auf den 3. Platz geschoben.
Herren:
Bei den Männern ging jetzt die Unterstützung vor allem von Ian und Norman aus, die die beiden „Newcomer“ David und Maurice mit mentalen und physische Anstößen tracktierten, so dass sie alle vier über die Laufstrecke fegten, noch ein weiteres Team überholten und als drittplazierte strahlend durchs Ziel liefen. Jonas, der sich auf dem Rad voll ausgepowert hatte lief sein Rennen und sicherte nicht weit dahinter das Team ab und kam nur wenig später durch das Ziel. Es war eine tolle Teamleistung und unbändige Freude beim Blick auf das Ergebnis – 3. Platz – eine Topleistung für die jungen Aufsteiger in die 2. Bundesliga.
Damen:
Unsere Damen mobilisierten noch einmal die letzten Reserven. Agnes drückte unerbittlich aufs Tempo. Auch lautstarke Proteste von Vivi fanden keine Gnade. Toni rannte vorneweg, als säße ihr der Teufel (in Gestalt von Agnes) im Nacken. Sonja übernahm wie Jonas bei den Männern die Absicherung nach hinten. Unsere Mädels waren unglaublich schnell unterwegs. Am Ende wurde es unfassbar eng! Kiel und Aachen kamen auf die Sekunde zeitgleich mit unseren Damen ins Ziel. Selbst unter Berücksichtigung der Hunderstel Sekunden war immer noch Zeitgleichheit mit Kiel. Aachen war aber einen Tick langsamer und wurde auf Platz 5 gesetzt. Unsere Mädels wurden überglücklich zusammen mti Kiel Dritte.
In Gladbeck gewann letztlich nicht das Team mit den besten Einzelkönnern, sondern das ausgeglichenste Team. Es gab zwar noch keine Entscheidung im Titelkampf der 2. Bundesliga – jedoch ist bereits eine Tendenz sichtbar und das Damen- und Herrenteam des TuS Neukölln Berlin spielt ganz vorne mit. Beide Teams haben mit dem jeweils erreichten 3. Platz ein fantastisches Resultat erzielt – sie waren und sind EIN STARKES TEAM!
„TEAMWORK – allein kannst du viel erreichen. Zusammen mit anderen erreichst du alles!“