Mit Agnes Lukasiewicz, Dirk-Oliver Beyer und René Landgraf hatten sich 3 TuS-Mitglieder mit Ihren Vorleistungen bei der DTU um einen Startplatz für die WM in London beworben und diesen auch erhalten. Mitte September sollte es zum Saisonabschluss ein Treffen und Messen mit über 8000 Triathleten aus 85 Ländern werden.
Als Erster der Drei ging Dirk am Freitag den 13.9. um 9:50 Uhr Ortszeit beim Sprinttriathlon der AK M40-44 an den Start. Nach langer Verletzungsmisere war der letzte Testwettkampf in Kallinchen am 25.8. gut gelaufen, zog allerdings aufgrund fehlenden Lauftrainings eine Wadenverhärtung nach sich, die noch nicht wieder vollständig abgeklungen war. So war sein größter Wunsch, dass die Wade hält. Die Schwimmstrecke meisterte Dirk trotz des kalten Wassers (16-17Grad) sehr gut und stieg nach 11:00 min zwar nicht ganz vorn, aber noch 5 s vor dem deutschen Meister Oliver Kalmes aus dem Wasser.
Dirk schaffte es dann sogar sich auf der Radstrecke an Diesem zu orientieren und ihn nicht wegzulassen. Das intensivierte Radtraining der letzten Wochen zahlte sich aus. So erzielte Dirk mit 34:16 min die 5.beste Radzeit und beendete das Radfahren auf einem sagenhaften 4. Platz. Es ging allerdings sehr eng zu, so dass Dirk aufgrund seines vorsichtigen Wechsels (Wade!!!) bereits 4 Plätze wieder verlor und als 8. Auf die Laufstrecke ging. Dort hielt zwar die Wade und Dirk erreichte eine in Anbetracht des fehlenden Lauftrainings tolle Zeit mit 18:43 min, aber bei einer WM gibt es da doch noch viele schnellere. So mußte Dirk noch 10 Athleten vorbeilassen und belegte nach 1:09:59,2 h den 18. Platz (2.bester Deutscher!). Bei einer WM ist das schon so eine tolle Platzierung, betrachtet man die Vorgeschichte mit seinen vielen Verletzungen, kann man durchaus von einem herausragenden Saisonabschluss sprechen, der Motivation für nächstes Jahr geben sollte. So fehlten Dirk lediglich 36,3 s zu Platz 9 und 1:12,6 min zu Platz 5, was die große Leistungsdichte zeigt.
50 min nach Dirk ertönte das Startsignal für René in der AK M50-54. Nach für ihn guten 12:08 min war die Schwimmstrecke geschafft. Der Wechsel verlief nicht optimal, der Neo wollte nicht wie gewohnt ausgehen. Die Nervosität war aufgrund des ganzen Drumherums doch höher als normal, so dass wohl etwas die gewohnte Konzentration fehlte. Auf der Radstrecke löste sich zu allem Überfluss schon in der 1. Runde der linke Lenkeraufsatz, so dass der Schalthebel bedrohlich nahe am Vorderrad pendelte sobald man ihn los lies, was aufgrund der kurvigen Strecke und der vorhandenen Hindernisse/Schikanen zur Verkehrsberuhigung oft der Fall war.
In der 2. Runde fuhr René dann noch an der Wende vorbei. Er bemerkte zwar schnell, dass er bereits Richtung Ziel unterwegs war, aber 30 s waren sicher verloren, da tröstete es wenig, dass das aufgrund der Unübersichtlichkeit an diesem Punkt vielen passiert sein soll. Trotz allem erreichte René mit 35:08 min die 7.beste Radzeit seiner AK und hatte sich auf Platz 10 vorgearbeitet. Ebenso wie Dirk kannte René seine Platzierung allerdings nicht, da man aufgrund der vielen Startwellen man keinen Überblick hatte, wie man im Rennen lag. So überholte René diverse andere Läufer und Läuferinnen, vermutlich aber keinen direkten Konkurrenten. 18:02 min für die (vermutlich etwas zu kurze) Laufstrecke waren die 11.beste Laufzeit und ergaben eine Endzeit von 1:11:12 h. Nun folgte das Warten auf die Ergebnisse. Nach ca. 2h dann die freudige Überraschung, dass es trotz allem zu Platz 8 gereicht hatte. Damit war René gleichzeitig bester Deutscher und hatte den deutschen Meister Stephan Pollert (21. in 1:13:36h) hinter sich gelassen.
Nachdem Agnes bereits beim Anfeuern von Dirk und René Höchstleistung erbracht hatte, ging sie am Sonntag auf der Olympischen Distanz in der AK W35-39 selbst an den Start. Dieser stand allerdings bis zuletzt in Frage, da sich Agnes unglücklicherweise wenige Tage vor dem Wettkampf eine Erkältung zugezogen hatte, die noch nicht abgeklungen war. Agnes entschied sich dann doch für einen Start und erbrachte unter diesen Umständen noch eine tolle Leistung. 12:36 min für das (aufgrund 9Grad Außentemperatur auf 750m verkürzte) Schwimmen, 1:10:43 h für das Radfahren und starke 41:33 min für den Lauf ergaben inklusive zweier schneller Wechsel 2:10:33 h.
Das reichte zum 23. Platz. Damit war Agnes beste Deutsche und sogar beste nicht englischsprachige Teilnehmerin (überragend die Brittinnen mit 12 Athletinnen unter den Top 20). Platz 12 war nur 2:13min entfernt, Platz 9 nur 4:00 min, Zeiten die eine gesunde Agnes sicher hätte erreichen können.
Anzumerken ist noch, dass auf der olympischen Distanz in der AK M50-54 mit Frank Manthey auch noch ein Mitglied unserer erfolgreichen Mastersmannschaft (Zweitstartrecht) am Start war und einen hervorragenden 10. Platz belegte. Die Konkurrenz war meines Erachtens auf der olympischen Distanz noch stärker als auf der Sprintdistanz, was die Platzierungen von Frank und Agnes noch zusätzlich aufwertet.
Auch wenn nicht Alles optimal lief (was ja fast nie der Fall ist), können alle vier zufrieden in die Saisonpause gehen. Sie haben alles gegeben und den Verein bzw. sogar unsere Stadt/unser Land gut vertreten.