In Cottbus fand am 10.09.2022 traditionell der letzte Wettkampf der Regionalliga statt, fast schon traditionell in Form eines Staffeltriathlons über 4 x 0,4/10,2/2,5km statt. Im Rahmenprogramm gab es noch weitere Wettkämpfe mit TuS-Beteiligung. Hier der Bericht von Rene.
Masters mit 56 Jahren im Durchschnitt
Zuerst einmal bei den Masters, die auch unter TuS Neukölln starten und den Vorjahrestitel verteidigen wollten. Dafür durften sie nicht mehr als zwei Plätze gegenüber A3K verlieren.
Das Problem war da vor allem, dass es diesmal keine Altersboni gab und unsere Masters mit einem Durchschnittsalter von über 56 Jahren die älteste Mannschaft stellten und sich mit zum Teil deutlich Jüngeren messen mussten.
So trat an Position 1 unser Oldie Frank Manthey mit seinen 63 Jahren gegen den 40jährigen Dennis Fiedler von A3K an. Das tat er bravourös. Zwar konnte er Dennis die erste Position aufgrund dessen Schwimmstärke nicht streitig machen, verringerte den Rückstand von einer Minute nach dem Schwimmen jedoch beim Radfahren und Laufen bis auf 40 Sekunden. Dabei konnte er beim Radfahren auch teilweise von der Windschattenfreigabe profitieren, was wir uns bei der Aufstellung auch erhofft hatten.Damit wechselte er auf Position zwei an René Landgraf.
Auch der hatte es mit seinen 59 Jahren mit Juri Stobbe von A3K mit einem deutlich jüngeren Konkurrenten aus der AK 40 zu tun. Er konnte diesen jedoch bereits beim Schwimmen ein- und überholen und wechselte so schon an der Spitze aufs Rad. Dort konnte er den Vorsprung auch ohne Windschatten mit der schnellsten Radzeit auf gut 2,5min ausbauen – eine Vorentscheidung. Juri Stobbe wurde von Thoralf Voigtländer (TVB09) und Thoralf Dittberner (Dresdner Spitzen Triathlon) eingeholt, die zu Dritt die zweite Wechselzone erreichten.
Auch beim Laufen konnte René seinen Vorsprung verteidigen und übergab mit 2:36min Vorsprung vor Thoralf Dittberner an Dirk-Oliver Beyer. Auf Platz 3 hatte sich Marcel Glaser von WBG Union Gera vorgearbeitet (lt. Ergebnisliste Ralf Graumüller, aber m.E. fehlerhaft). Als 4. Wechselte Thoralf Voigtländer. Juri Stobbe war auf Platz 5 zurückgefallen. A3K hatte somit zu diesem Zeitpunkt bereits 4:30min Rückstand, damit war das Rennen um den Gesamtsieg praktisch entschieden.
Vorausgesetzt natürlich, das die anderen Beiden „normal“ durchkommen. So hatte unser stärkster des Vorjahres Dirk dieses Jahr zwei schwere Radunfälle, die ihn seit Ende Juni außer Gefecht gesetzt hatten, Laufen und Schwimmen ging gar nicht nur etwas Rollentraining war möglich. Erst 4 Tage zuvor hatte er das ok von seinem Arzt bekommen. Aber Dirk schlug sich hervorragend. Dabei hatte er es als 52jähriger mit dem Tagesbesten und Neu 40er Georg Opitz vom TVB09 und dem Zweitbesten Jochen Ubbelohde von den Dresdner Spitzen zu tun. Trotz Dirks Leidensgeschichte konnten die beiden nur etwas mehr als eine Minute auf Dirk gut machen, so daß wir beim dritten Wechsel immer noch 1:30min vor Dresden lagen und 1:39min vor TVB09. Insbesondere Dirks Laufzeit war unter den genannten Umständen phenomenal, nur 32 s langsamer als der Laufschnellste und 12 s schneller als der bekannt starke Läufer Holger Dembowski von A3K. Hier hatte er seine ganze Erfahrung und Kampfkraft in die Waagschale geworfen. Insgesamt hatte er Holger 1:40min abgenommen, sodass unser Vorsprung auf A3K auf über 6min angewachsen war.
Als Letzter startete unser momentan Bester und Jüngster Jörg Kaiser (51 Jahre;-)), der demnächst auch beim Ironman Hawaii antritt. Also war auch der Tagessieg eigentlich nur noch Formsache.
Aber Jörg als Ironman war die Strecke wohl zu kurz und so schwamm er eine Runde mehr. Plötzlich war unser Vorsprung vor Dresden (Torsten Pawel), den er als guter Schwimmer eigentlich ausgebaut hätte, auf 20 s zusammengeschmolzen. Diesen baute er dann auf der Radstrecke aber wieder kontinuierlich auf gut eine Minute aus. Allerdings mussten wir ihn auch hier nach der 5. Runde lautstark in die Wechselzone zwingen, da er im Windschatten des überrundeten Cottbusser schon auf die 6. Runde fuhr. Das wäre dann doch des Guten zu viel gewesen.
Beim Laufen zeigte Jörg dann seine Stärke und lies mit der 4.besten Laufzeit des Tages keine Zweifel mehr an unserem Sieg aufkommen, auch wenn sich Torsten redlich mühte und sogar noch 2 s schneller lief.
Damit hatten wir das Erhoffte und Erwartete Ziel des Gesamtsieges, als auch das Unerwartete des Tagessieges erreicht. Mehr ging nicht. Wobei man anmerken muss, dass A3K nicht in Bestbesetzung antrat. Ihr Stärkster, BTU-Präsi Michael Richter gewann einen Tag später seine AK beim Halbironman in Erkner un hatte damit natürlich eine gute Ausrede ;-).
Frank gewann zudem noch souverän die Einzelwertung der Masterssaison, für die ebenfalls die Siegerehrung erfolgte. Er hat alle drei Einzelrennen gewonnen – Gratulation und höchsten Respekt.
Antje, Agnes und Maya mit ihren Teams auf dem Treppchen
Auch in der Frauenstaffel, bei der unsere Frauen zusammen mit anderen Vereinen unter Team Berlin III und IV starten waren 3 Tus`ies am Start. Neben unserer Europameisterin Antje (AK55), die im Laufe der Saison auch schon erfolgreich bei den Masters gestartet war, waren das Agnes Raimund und Maya Pusakowski. Alle Drei schlugen sich sehr gut und trugen wesentlich zu den guten Teamplatzierungen 2 (Team Berlin IV, Antje) und 4 (Team Berlin III, Maya und Agnes) bei. In der Tageseinzelwertung lagen sie dicht beieinander und belegten die Plätze 12 (Agnes), 14 (Antje) und 15 (Maya). In der Gesamtwertung gewann Team III vor Team IV und Team Thüringen/Dresden.
Bei den Männern startete mit Ferdinand Karnath ein Nachwuchsathlet (Jugend A) unseres Vereins ebenfalls für das Team Berlin III. Er schlug sich hervorragend, wurde Bester seines Teams und 5. in der Tageseinzelwertung und hatte damit entscheidenden Anteil am 3. Platz seines Teams in der Tageswertung. Platz 1 ging an Team Berlin IV, Zweiter wurde Triathlon Potsdam mit dem Tagesbesten Christoph Mattner.
Lara gewinnt den Supersprint, Elke auf Platz 3
Im vor der Regionalliga ausgetragenen Supersprint über die gleichen Distanzen starteten ebenfalls noch einige TuSSies. Lara Ungewickell, die sonst in der 1. Bundesliga für das Team Berlin I startet (das eine Woche vorher in Hannover einen sensationellen 2. Platz erkämpft und den Seriensieger Buschhütten deutlich hinter sich gelassen hatte) errang dabei einen souveränen Sieg. Fast 3 Minuten Vorsprung sind auf dieser Distanz eine Welt.
Elke Schönhardt, die am Wochenende zuvor noch den deutschen Meistertitel in ihrer AK (45) auf der olympischen Distanz errungen hatte, belegte Platz 3.
Im Rennen der B-Jugend über die gleichen Distanzen, bei dem viele Athleten der deutschen Spitze am Start waren, belegte Bartosz Kraska den 11. Platz. Insbesondere im Schwimmen und Laufen zeigte er dabei sehr gute Leistungen. Beim Radfahren gibt es sicher noch Reserven, auch im taktischen Verhalten. Insbesondere die harten Antritte nach den Wenden machten ihm als Leichtgewicht zu schaffen. Dann sollte man möglichst nicht als Letzter um selbige fahren, da so der kraftraubende „Ziehharmonikaeffekt“ am größten ist. Aber so bleibt wenigstens noch Steigerungspotenzial und Sachen, an denen man im Winter arbeiten kann ;-).
Insgesamt war es, wie auch schon in den Vorjahren, wieder ein schöner und vom TSV Cottbus gut organisierter Wettkampf. Vielen Dank dafür an diesen Verein und alle ehrenamtlichen Helfer, die dazu beigetragen haben.
Fotos: Familie Ungewickell
Text: Rene Landgraf