Alle hatten sie darauf hingefiebert: Die einen, um weiter an der guten Winterform zu feilen. Die anderen, um den Winterschlaf nun endgültig zu beenden. Für viele ist Kienbaum ein fester Bestandteil im Kalender – für manche sogar mehrmals im Jahr. Für andere war es das erste Mal dort und die Spannung war groß.
Mit Kind und Kegel ging es für ca. 30 Erwachsene (unter der Leitung von Dirk) und ungezählte Kinder (unter Achims Kommando) ins Bundesleistungszentrum, um endlich einmal für gut 48h aus dem Alltag auszubrechen und den Tagesablauf eines Profis genießen zu dürfen: Training, essen, schlafen und wieder von vorn. Jung und alt hatten sichtliche Freude und nutzten die Pausen darüber hinaus, um manchen noch eher unbekannten Vereinskameraden besser kennenzulernen, gemütlich beisammen zu sitzen, zu saunieren oder Schlachtpläne für die anstehende Wettkampfsaison auszuhecken.
Was das Training der Erwachsenen anging, so hatte Dirk für die Zeit von Freitagabend bis Sonntagnachmittag fünf abwechslungsreiche Schwimmprogramme ausgetüftelt. Kaum zu glauben: fünfmal schwimmen in 48h, fast 20km im Wasser zurücklegen – das geht!
Nicht wenige Athletinnen und Athleten wurden sogar gegen Ende immer flotter und eleganter und schienen mit dem feuchten Element ganz zu verschmelzen. Dabei war es nicht immer ganz leicht: Flossen waren das Foltergerät der Stunde und kamen mehrfach in diversen Lagen zum Einsatz. Dazu mussten alternative Spielgeräte durchs Wasser transportiert werden. Gutes Gefühl für Zeit und den eigenen Körper waren beim 500m-Zeit-Schätzungs-Test gefragt: Hier ging es nicht ums Tempo, sondern darum, die eigene Schätzzeit möglichst genau zu treffen. Neuling Ilona schaffte es bis auf unglaubliche 0,1s an ihre Vorgabe heran und durfte sich über die besondere Auszeichnung „Bestes Tempogefühl“ freuen. Manch alter Hase war dagegen um viele Sekunden an der Schätzzeit vorbeigeschwommen…
Auch Lauftraining stand auf dem Programm. Am Sonntag hatte Dirk in der Laufhalle eine Kombi-Übung aus schnellen kurzen Tempoläufen und mehreren Durchgängen in einem Koordinationszirkel zusammengestellt. Dadurch, dass die Läufe als Staffel stattfanden, geriet „GA2“ bei manchen allerdings eher zu „WSA mit Sternchen“. Zugeben wollten dies aber die wenigsten ;-).Samstag hatte ein Dauerlauf (bei manchen auch zwei: einmal morgens, einmal nachmittags) das Programm abgerundet.
Und so fiel es allen nach intensiven Tagen sichtlich schwer, die Erlebnisse und den erfolgreichen Kampf gegen die Schinderei wieder hinter sich zu lassen. Das Wochenende war aber ein voller Erfolg für jeden Einzelnen und auch für’s Kollektiv. Gemeinsam quälen macht eben mehr Spaß! Die AthletInnen bedanken sich bei den Trainern für die tolle Betreuung und den Beitrag zur hoffentlich erfolgreichen Ernte in der Wettkampfsaison!