Im Rahmen des diesjährigen Bundesligafinales wurden gleichzeitig die Deutschen Meistertitel 2013 der Elite und U23 vergeben. Entsprechend hochklassig war die Konkurrenz. Lediglich Jan Frodeno fehlte im Feld der besten Triathleten/innen Deutschlands. Für unser Team starteten Ian Manthey, Niklas Gärtner, David Krüger, Jonas Repmann und Bartosz Smeda. In der Damenkonkurrenz stellte sich Isabel Krüger der großen Herausforderung.
Um 11.45 Uhr war der Start der Herren. Bis auf Bartosz bestand das Team ausschließlich aus Berliner Nachwuchssportlern, die die anspruchsvolle Aufgabe hatten im Abstiegskampf zu bestehen. 4 Punkte auf die Abstiegsplätze waren nicht unbedingt ein beruhigendes Polster. Mit David und Jonas standen zudem 2 Neulinge im Team, die sich ihre Aufregung aber nicht anmerken ließen.
Bis zur ersten Boje waren es nicht viel mehr als 200m. Entsprechend groß waren die Sorgen aller Teamleiter um das Wohl ihrer Athleten. Besonders unsere Neulinge zeigten jedoch wenig Respekt vor der Konkurrenz und konnten sich gut auch gegen alte Haudegen auf dem Schlachtfeld behaupteten.
Im Feld der 80 Starter kam Niklas erwartungsgemäß gut positioniert als 28. an Land. Nur 6 Sekunden und 6 Plätze dahinter bereits David. Mit bemerkenswerter Übersicht war er nach der 1.Boje nicht blind dem wild prügelnden Feld gefolgt sondern hatte die 2.Boje in Ideallinie passiert. Ian und Bartosz hatten einiges einstecken müssen und kamen entsprechend etwas verspätet ca. 20 Sekunden nach David aus dem Wasser. Weitere 15 Sekunden danach war dann auch Jonas am Rad.
In der nun folgenden vorentscheidenden Rennsituation kam es darauf an, alles zu geben was der Körper hergibt, um eine der vorderen Radgruppen zu erwischen. Nach einer von vier Radrunden waren die Gruppen soweit stabilisiert, dass man als einzelner nicht mehr viel beeinflussen konnte. Niklas, David und Ian fanden sich gemeinsam in der 3. Radgruppe wieder. Jonas‘ Radstärke brachte ihn noch in die 4.Radgruppe in der zunächst auch Bartosz unterwegs war. Nach einer 180° Wende mit brutalem Antritt riss vor ihm jedoch eine Lücke, so dass er sich unvermittelt in einer Gruppe weiter hinten wiederfand. Ganz vorne kam es zum Zusammenschluss der ersten beiden Gruppen zu einer ca. 30 köpfigen Führungsgruppe, die bis zum 2.Wechsel einen Vorsprung von gut einer Minute herausarbeiteten.
Beim Lauf über 5km zündete Ian wie üblich den Turbo. Mit der 8.besten Laufzeit holte er sich sogar noch etliche Läufer aus der 1.Gruppe und kam schließlich auf Platz 25 ins Ziel.
Niklas hatte sich etwas mehr versprochen. Er verpasste durch ein kleines Missgeschick beim Wechsel denkbar knapp die vordere Radgruppe und musste erst mal seine Enttäuschung verarbeiten. Er sicherte aber dem Team noch mit professioneller Einstellung Platzziffer 40.
David ließ nie den Zweifel aufkommen, er könnte im Feld der großen Namen nicht mithalten. Routiniert wie ein „altgedienter Profi“ setzte er seine Möglichkeiten optimal um und brachte Platz 46 in die Wertung.
Jonas hatte auf dem Rad viel investieren müssen, um eine gute Gruppe zu bekommen. Da war beim Laufen nicht mehr das Optimum rauszuholen. Trotzdem erreichte er noch eine Wertung fürs Team und brachte Platzziffer 63 mit ein. Bartosz folgte schließlich auf Platz 67. Es lohnt ein Blick in die Ergebnislisten um nachzulesen, welche prominenten Namen z.T. hinter unseren Jungs stehen.
In der Tageswertung bedeutete das für die Mannschaft Platz 12 nicht weit hinter 10 und 11, aber mit deutlichem Vorsprung auf Platz 13. Da die in der Tabelle hinter uns liegenden Teams aus Münster, Uerdingen und Hildesheim deutlich geschlagen werden konnten, bedeutete das den Erhalt der Erstklassigkeit.
Es ist nochmal hervorzuheben, dass das ausschließlich mit Berliner Nachwuchssportlern erreicht wurde und es bleibt zu hoffen, dass das eine Signalwirkung auf die nachrückenden Nachwuchskräfte in Berlin hat.
Unsere Damen haben durchaus das Zeug es den Herren gleichzutun. Das hat das Saisonfinale in Krefeld mit einem 2.Platz in der Tageswertung vor einer Woche gezeigt. Vielleicht fehlt nur ein bisschen Selbstbewusstsein? Isabel hat einen Schritt in Richtung obere Etage gewagt und stellte sich mit der 1.Bundesliga plus Anne Haug und weiteren Spitzensportlerinnen der Konkurrenz. Dass sie sich nicht verstecken braucht, hat sie eindrucksvoll bewiesen.
Ein deutlicher Klassenunterschied zur 2.Liga besteht in der Auftaktdisziplin. Die Räume sind enger und es wird mit harten Bandagen gefightet. Unter 43 Starterinnen konnte sich Isabel mit 27. Schwimmzeit gut durchsetzen und erreichte damit problemlos eine der Topgruppen auf dem Rad.
Die Führungsgruppe mit den Favoritinnen um Anne Haug und Rebecca Robisch waren anfangs nur ca. 30 Sekunden voraus, baute aber den Vorsprung bis zum 2.Wechsel auf ca. 1:30 aus. Isa hatte zu keiner Zeit Probleme ihre Gruppe zu halten und wirkte sehr kontrolliert.
Beim Laufen waren die Verhältnisse sehr schnell klar und es entstand wenig Konkurrenzdruck. Nach einer von 2 Laufrunden waren die Positionen in Isas Umgebung ziemlich stabil und es fehlte der letzte Kick um nochmal an die Grenze zu gehen.
So konnte sie ihren Triumpf im Zielkanal voll genießen. Platz 26 in der Elitewertung der DM und Platz 12 in der U23!!! Am Ende bleibt die Erkenntnis: Die „Elite“ ist gar nicht so unerreichbar, ich bin mittendrin.
