Die Metamorphose vom Erkner-Triathlon zum 70.3 Ironman zog fast 2000 Triathleten an und sorgte für internationales Flair unter der Einflugschneise des BER. Für fürstliche Startgelder winkten Startplätze bei der 70.3-WM 2023 in Lahti. Am Start dabei von uns u.a. Louis, der hier seine Eindrücke schildert:
Es war am 11. September ein bewölkter Morgen in Erkner. Am Start stand ich mit 5 anderen TuS-Mitgliedern, Klaus, Sabine, Ferdinand Sr., Jason und Thomas. Auf der Halbdistanz waren rund 1700 Starter am Start.
Das Rennen begann mit einem Rolling-Start. Sobald ich ins Wasser ging, wurde ich geschlagen. Meine Schwimmbrille war ab. Ich wollte schneller schwimmen als in Duisburg, aber ich bin fast gleich (32:51) geschwommen. Bemerkenswerterweise schwamm Klaus in 31:35. Es war das drittschnellste in seiner Altersklasse M60. Er ist im Training gut geschwommen. Das war keine Überraschung. Außerdem hatte er einen neuen Neoprenanzug. Der hat sehr gut funktioniert. Gut gemacht!
Ich rannte schnell zu meinem Fahrrad. Als ich aus der Wechselzone herauskam, sah ich Jason. Er startete einige Sekunden nach mir, aber schon vor mir. Er schwamm schneller als ich. Leider wurde sein Zeitfahrrad nicht rechtzeitig repariert. Er musste sein Rennrad mit Auflieger fahren. Ich überholte ihn kurz nach dem Start vom Radsplit. Nach etwa 20 km gab es ein Überholverbot. Ich hing hinter langsamen Konkurrenten fest. Ich habe gedacht, dass ich früher hätte anfangen sollen. Aufgrund der engen Straßen fuhren viele Gruppen so nah. Ich versuchte, Windschatten auszuweichen, aber um die zweite 180-Grad-Wende war es fast unmöglich, langsame Konkurrenten zu überholen. Ich spürte Müdigkeit von Duisburg (vor 2 Wochen) in meinen Beinen. Ich habe etwas Druck rausgenommen.
Meine Beine waren in Duisburg total verkrampft, also habe ich mich sorgfältig vorbereitet. Vor dem Rennen habe ich genug Magnesium zu mir genommen. Ich habe während des Radfahrens ausreichend Flüssigkeit mit 120 g Kohlenhydraten pro Stunde richtig getrunken. Trotzdem kam ich sicher in der Wechselzone an, aber ich konnte nicht vom Fahrrad abspringen, weil meine Hüftbeugemuskeln so müde waren. Am Ende beendete ich meine Radstrecke in 2:18:18, knapp über 39 km/h Durchschnitt. Ich war glücklich mit der Zeit. Klaus beendete seine Lieblingsdisziplin als Viertschnellster in seiner Altersklasse, 2:29:51. Stark!
Es waren 3 Runden a 7 km. In der ersten Runde bin ich ca. 4:15 pro km gelaufen. Es war nicht zu schnell, nicht zu langsam. In der zweiten Runde tat mein linkes Knie weh. Ich bin hauptsächlich mit dem rechten Bein gelaufen. Als ich über Kopfsteinpflaster rannte, machte mein linkes Bein ein Geräusch. Mein innerer Oberschenkel und äußeres Schienbein waren plötzlich entspannt. Mein linkes Knie wurde plötzlich frei! Ich konnte wieder normal laufen. In diesem Moment dachte ich, ich könnte schneller als 4:30 gesamt zum Ziel kommen. Ich beendete meinen Lauf in 1:33:57. Als ich die Ziellinie überquerte, sah ich meine Zeit. Es war 4:30:23! Es ist meine beste Zeit für die Distanz, aber es war 23 Sekunden zu lang! Ich war 15. in meiner Altersklasse.
Dann sind Thomas und Jason stark ins Ziel gekommen. Sabine war Vizemeisterin in ihrer Altersklasse mit dem drittschnellsten Schwimmen und dem zweitschnellsten Lauf! Klaus hat knapp unter 5 Stunden geschafft! Er war der fünftschnellste in der AK. Ferdinand war während des Rennens Vierter, hatte aber einige Probleme. Trotz Kältegefühl überlebte er stark bis zum Ziel.
Nach dem Rennen habe ich mit Sebastian Blecke gesprochen. Er war der 3. in meiner Altersklasse. Ich sagte ihm, dass ich 15. bin, aber er sagte, ich solle zur Siegerehrung trotzdem hingehen. Beim Roll-Down gab es für unsere Altersklasse 4 Slots. Danny Hannover und Sebastian belegten zwei Slots. Ein anderer Sportler nahm einen Slot. Till Schenk wiederholte jeden Namen zweimal… Zehnter, elfter… Immer noch niemand! Und am Ende habe ich den letzten Platz für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft im Jahr 2024 bekommen!