Wie schon berichtet, erkämpfte Jörg in Frankfurt am Main ein Ticket für die WM auf Hawaii. Hier seine Eindrücke von einem optimalen Wettkampf.
Zeitig aufstehen, das Los eines Ironman
Meine Nacht am Sonntagfrüh war abrupt um 3:20 Uhr zu Ende, als mich mein Handy aus dem Schlaf riss…was für ein Irrsinn! Nach einem kleinen Frühstück ging’s dann mit dem Shuttelbus zu ersten Wechselzone an den Langener Waldsee. Die Gefühlslage war nach 10 Monaten intensiver Vorbereitung mit Trainingspartner DOB – da hätte ich an den Wochenenden auch einziehen können 😊 -und unserem großartigen Trainer Achim 😉, der uns immer auf Zurückhaltung getrimmt hat, nicht in Worte zu fassen.
Mental stark vorm Aufwärmen im See
Ich verspürte vor dem Start eine starke innere Ruhe und hatte zu diesem Zeitpunkt volles Vertrauen in meine Leistungsfähigkeit, die wir in den letzten Monaten zusammen erarbeitet haben – das war nicht immer so 😉. Das Aufwärmprogramm im Wasser hatte ich nach ca. einer Stunde absolviert, um mich dem Radfahren widmen zu können.
Wenig Zuschauer an der Radstrecke in praller Sonne
Für das lange Zeitfahren habe ich mich frühzeitig im Training mit Watt-/ Pulsmessung sowie der notwendigen Ernährung beschäftigt, um möglichst lange mein Tempo fahren zu können. Die veränderte Radstrecke war, wie vom Veranstalter gewünscht, für die Zuschauer unattraktiv und für die Athleten stinklangweilig, zumeist auf den Bundesstraßen und natürlich ohne Schatten. Ich habe dann vorsorglich in der zweiten Radrunde etwas rausgekommen, um nicht bei der anhaltenden Hitze zu überpacen. Nach 5:18 h konnte dann das Rad in die Wechselzone gestellt und endlich der Zeitfahrhelm abgenommen werden, um den letzten Abschnitt – die vier Laufrunden, unter die Rennsemmeln zu nehmen.
Slot für Kona nach Aufholjagd auf Rennsemmeln
Zu diesem Zeitpunkt war ich mit dem Rennverlauf überaus zufrieden, konnte den weiteren Verlauf und meine verbleibenden Kräfte jedoch nicht einschätzen. Glücklicherweise gab es ab jetzt Unterstützung von Anja, DOB und Pelle, die mich auf jeder Runde zweimal in Empfang genommen haben.
FFünf Kilometer vor dem Ziel erhielt ich dann „Friendly Fire“ von den beiden Jungs, die mich unmissverständlich aufforderten, die Nummer 309 vor mir einzuholen – 10. Platz in meiner AK! Ich hielt mich weiterhin akribisch an meinen Plan, mich an jeder Verpflegungstestelle abzukühlen und konnte dann den Wunsch der Beiden drei Kilometer vor dem Ziel erfüllen – danke, ich bin in HH bei EUCH 😉!
Die Hitzeschlacht war nach einer Laufzeit von 3:33 h für mich zu Ende! Der IM Frankfurt war das perfekte Rennen in 10:00:48 h mit dem 10. Platz in der AK sowie dem Slot für Kona.
Text und Bilder: Jörg Kaiser