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Sonstige Wettkämpfe

Triathlon an der Côte d’Azur

By 5. Oktober 2012Februar 3rd, 2014No Comments

Wettkämpfe im Ausland sind immer etwas Besonderes – erst recht, wenn sie in der neuen „Heimat auf Zeit“ und in ungewohntem Modus ausgetragen werden. Am Sonntag hab ich den PowerSprint-Triathlon (0,4 – 10,7 – 3,2) in Castellar bestritten. Dieses romantische Dörfchen liegt 360hm oberhalb vom Küstenort Menton, der wiederum zwischen Monaco und der französisch-italienischen Grenze gelegen ist.

 

Der Wettkampf gehörte zur Regionalliga Alpes-Maritimes. Zudem ließ der dreisprachige Internetauftritt (http://www.triathloncastellar.fr/) internationale Besetzung erwarten. Tatsächlich waren jede Menge Italiener und Monegassen am Start, dazu hörte ich im Zielbereich aber auch noch englisch, spanisch, russisch und österreichisch ;).  

Die Distanzen waren auch in der Off-Season, sozusagen „aus der kalten“, ganz gut zu bewältigen, aber hatten es dann doch in sich. Das Schwimmen fand im Mittelmeer bei entsprechendem Wellengang statt. Danach führte die Radstrecke fast ausschließlich bergauf: 1km flach – 4km bergauf – ca. 1,5km scharf bergab – nochmal 4km rauf. Insgesamt also rund 500hm rauf, was immerhin „Randa+Cura“ entsprechen würde, um es mal in Malle-Maßstäben auszudrücken. Da ich morgens mit dem Zug in Menton ankam, musste ich das Ganze bereits ein erstes Mal zum „Einfahren“ bewältigen, um oben vor dem Bürgermeisteramt Castellar Startunterlagen abzuholen und Laufschuhe zu deponieren. Dann runter in rasender Abfahrt zur 1. Wechselzone am Strand, wo man das Rad aufrecht (aber auf dem Kopf) aufstellen musste. 

Immerhin kannte ich die Radstrecke jetzt schon und wusste auch, dass es sich aufgrund der holprigen Straße empfahl, Pumpe, Ersatzreifen und Reifenheber mitzunehmen. Nur wohin damit? Ein Satteltäschchen hatte ich nicht mit. Meine Wettkampfsachen im Übrigen natürlich auch nicht. Das normale Rennrad, die Schuhe mit extra langsamem Ratschenverschluss und die schwersten Laufschuhe mussten herhalten. Die Pannensachen dann eben hinten in den Einteiler. Egal, just4fun war das Motto und auf den Neo konnte ich angesichts der kurzen Strecke und fast 22 Grad Wassertemperatur sowieso gut verzichten. Ohne Neo tanzte ich dann aber trotzdem ziemlich aus der Reihe, denn die meisten hatten ihren an. Und als sei dies nicht genug, so war ich auch möglichst auffällig gekleidet, denn ich hatte den Deutschland-Einteiler von der WM 2007 in Hamburg aufgetragen. Tja, skeptische Blicke von allen Seiten waren mir damit schon mal gewiss ;).

Auf dem Hinweg mussten die Wellen durchbrochen werden. Auf dem Rückweg konnte man sie dann als Antriebshilfe nutzen. Wem das gelang (oder eben nicht), der konnte längst enteilte Grüppchen mit einem Schwupps wieder erreichen (oder eben sicher geglaubte Füße auf einmal verlieren). Es war eine echtes „Drunter und Drüber“, viel Geprügel und ungewollte Landungen aufeinander. Naja, im Fußball würde man das wohl als „internationale Härte“ bezeichnen. Ich kam recht gut mit den Bedingungen zurecht und wurde nach ca. 6min an Land gespült (31. Platz). Abgesehen von langsamen Wechseln überholte ich ab jetzt nur noch. Als ich das Damenspitzenfeld überholte (3min vor uns gestartet), tauchten dort prominente Namen wie z.B. der von Jean Collonge (Gewinnerin 70.3 Provence 2011) Delphine Pelletier (3. bei der ETU WM Kraichgau Challenge dieses Jahr) auf. Über das Männerfeld war ich noch nicht im Bilde. Mit der 6. Radzeit kam ich vor auf Platz 11 und holte mir auf der schweren Laufstrecke mit 4. Zeit schließlich den 7. Gesamtrang. Zwei Athleten hätte ich mit schnelleren Wechseln noch locker erwischen können. Nach weiter vorne fehlten dagegen Welten. Es siegte der italienische Welt- und Europacupstarter Andrea d’Aquino, der 4 Wochen zuvor den TriStar Monaco gewonnen hatte. Er nahm mir auf dieser Strecke mehr als 6min ab und stellte einen um 1min verbesserten Streckenrekord (39:58min) auf.

Für mich sprang dann doch überraschend der AK-Sieg in der M24 raus, so dass es sich lohnte, die Siegerehrung abzuwarten. Den Tombola-Toppreis, einen TV-Flatscreen, verfehlte ich dort zwar knapp, hätte ich aber auch auf dem Rad 10km bergab kaum transportieren können ;). Also entschied ich mich nachmittags stattdessen für Sightseeing in Menton und Chillen am Strand.

Ergebnisse

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